Speyer-Kurier
Kunst im Turm
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Veranstaltungen in der Reihe "Kunst im Turm"

Meer ist mehr nur als Meer

Unter diesem Titel stand der Rezitationsabend mit Klavier im Rahmen von „Kunst im Turm“ in der Speyerer Johanniskirche

Speyer- Dawn Dister (Sprecherin) und Armin Zinßer (Pianist) sorgten an dem heißen Sommerabend mit ihrer Führung durch Meeresbrandung, Sand, Sturm und tragische Episoden der Vergangenheit, die die elementare Gewalt des Wassers beschworen, für spürbare willkommene Erfrischung des Publikums. Rund um den magischen Eisenbahnunfall in Theodor Fontanes „Die Brück‘ am Tay“, von Dister besonders aufwühlend gestaltet, nach einem quirligen Prélude Fréderic Chopins, rankten sich Meeres- und Seefahrtsgedichte aus mehreren Epochen. Denen gegenüber standen als Prosastücke aus Theodor Storms „Der Deichbruch“ und „Schimmelreiter“, die Beschreibung eines Tsunamis („ Die große Woge“) von Pearl S. Buck, die Irrfahrt im Nebel aus „Junge und das Meer“ von Tschingis Aitmatow sowie aus Euripides/Walter Jens‘ Poseidons Epilog „Die Troerinnen“.

Zwischen den Vorträgen sorgte Zinßer am Piano für virtuose musikalische Überleitungen mit Beethovens Adagio cantabile (As Dur), Schuberts „Impromtu Opus 142 Nr. 2“, Mendelssohns „Venezianisches Gondellied“, die jeweils den Themen angepasst waren. Mit Lautmalerei, Reiben, Scharren, Rauschen und schönen rätselhaften „Muscheln“ (Wolfgang Borchert), zu „Meer“ (Erich Fried) und „Seestück“ (Karl Krolow) wurden die Texte noch authentischer und geheimnisvoller.

Mit Ina Seidels „Titanic“ wurde ein Bittgesang auf die Reise geschickt, dank „Das „Schiff“ von Bert Brecht war die etappenweise Wiederbesiedelung eines morschen Wracks durch Fische und Pflanzen gesichert, Lulu v. Strauß und Torney erschütterte durch die in Seemannsgarn verpackte Prozession der am Meeresboden verschollenen Toten. Zum Ende des Abends wurden die Zuhörer aus dem Alptraum von Christian Morgensterns Todeswunsch, im „Gläsernen Sarg“ von Wogen und Pflanzen in den sandigen Grund gebohrt zu werden und einem Lobgesang auf die „Meeresbrandung“, erlöst.

Das Finale gestaltete Armin Zinßer in einem unglaublich packend vorgetragenen Schubert Impromtu Nr. 90, As-Dur, so dass für alle Anwesenden der Abend insgesamt ein beglückendes Hörerlebnis darstellte. Monika Neustädter/Heidi Stark

25.07.2014


„Kunst im Turm“ - Tierisch stark

Speyer-  „Tiere wie wir“,  so lautete der Titel der Veranstaltung am vergangenen Freitagabend in der Reihe „Kunst im Turm“ in der Johanneskirche Speyer.

Heitere, ernste und abstruse Tiergeschichten, vorgetragen von Dawn Anne Dister und von Armin Zinßer am Flügel begleitet, sorgten für einfach „tierisch“- gute Unterhaltung.

Unter Bezugnahme auf ein weit gespanntes und trefflich ausgewähltes Spektrum literarischer Vorlagen gelang es Dawn Anne Dister aufgrund ihrer höchst ausdrucksstarken und fesselnden Vortragsweise  die durch ein entsprechendes Ambiente eingestimmte Schar der Zuhörer sehr rasch in ihren Bann zu ziehen , wobei die Texte in den gleichsam als Programmmusik anmutenden, gekonnt variierten Klavierparts ihren Widerhall fanden, so dass die beiden Veranstaltungsstunden wie im Fluge vergingen, wohl aber noch lange nachwirkten. wom

22.04.2013


Im Kleinen etwas weitertragen – Hommage an Reinhard Mey

Von Jürgen Schaaf

„Meine Liebe zu seiner Musik soll im Mittelpunkt stehen", meint Ivo Pügner über seine musikalische Hommage an Reinhard Mey.  Über 200 Mey-Lieder hat sich der gebürtige Saarländer inzwischen „draufgeschafft“, die restlichen 400 verbleibenden Mey-Lieder sind sein Projekt für die Zukunft. Dabei will Ivo Pügner Mey nicht kopieren sondern interpretieren, erzählt er im Interview. „Reinhard Mey erzählt aus seinem Leben und aus meinem Leben“, meint Pügner, „die Lieder berühren und tragen mich auch in schlechten Zeiten“ beschreibt er seine Liebe zu Meys Musik.

Alles begann im zarten Alter von 12 Jahren mit der ersten Gitarre und der ersten Schallplatte von Reinhard Mey. Und die Begeisterung dauert bis heute an. Allein mit der Gitarre ist Ivo Pügner auf vielen Bühnen im Land unterwegs, immer wieder zieht es ihn auch nach Speyer in die Prot. Johanneskirche, wo ihm ein begeistertes Publikum zujubelt. Mit dabei auch Lebensgefährtin Marion, die bei einigen Songs eine zweite Stimme beisteuert aber auch mit einigen Balladen a la „You’ve got a friend“ Pügners Mey-Hommage ergänzt. Über zwei Stunden Mey und mehr werden den Zuschauern bei Kunst im Turm der Speyerer Johanneskirche geboten, und immer wieder stimmt das Publikum bei Meys Gassenhauer lauthals mit ein. Erst nach vielen Zugaben entlässt das Publikum Ivo Pügner und hofft auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr mit Pügners Hommage an Reinhard Mey. Foto: Ivo Pügner

Ein Protrait des Künstlers inklusiv einiger Ausschnitte aus Pügners Programm bei KUNST IM TURM in der Prot. Johanneskirche sehen Sie im Filmkurier.

05.04.2013


Kunst im Turm - Hommage an Reinhard Mey

Speyer- Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kunst im Turm“ der Johanneskirchengemeinde fand gestern Abend ein Konzert mit Ivo Pügner statt. Dieser aus dem Saarland stammende Künstler singt (wie) Reinhard Mey. Im Alter von zwölf Jahren bekam er seine erste Langspielplatte geschenkt. Diese war (wie nicht schwer zu erraten) von Reinhard Mey und hat den Jungen sehr beeindruckt und so seinen weiteren Lebensweg mitgeprägt. Hauptberuflich ist Pügner im Gesundheitswesen tätig. Glücklicherweise bleibt ihm aber auch die Zeit für Auftritte. Bereits der Vorverkauf ist nach Aussage von Pfarrerin Corinna Schauder gut gelaufen – und an der Abendkasse wurden die restlichen Karten verkauft, so dass dieses Konzert gut besucht war. Und jeder, der an diesem Abend Gast war, hat es sicherlich nicht bereut.

Der Saal war ansprechend mit Tischen und Stühlen möbliert und bot von jedem Platz beste Sicht auf den Künstler. Rosen und Kerzen zierten die Tische und ließen so gleich eine behagliche Atmosphäre aufkommen. Pügner begann den Abend mit dem Titel „Ein achtel Lorbeerblatt“ und forderte das Publikum auf, den Refrain doch mitzusingen – das taten viele dann auch. Die Stimmung im Saal war harmonisch und fröhlich – jeder Besucher ließ sich von den dargebotenen Liedern, die virtuos und leidenschaftlich vorgetragen wurden, in den Bann ziehen. Viel zu schnell verging die Zeit bis zur Pause – in dieser konnten sich die Besucher neben Getränken ebenfalls an einer leckeren Suppe mit Maultaschen und Grießklösschen gütlich tun, Und schon ging es weiter mit „Musikanten sind in der Stadt“ - sofort waren alle Besucher wieder mit Spaß und Begeisterung dabei.

Natürlich durfte auch der Titel „Über den Wolken“ nicht fehlen, der wohl zu den bekanntesten Titeln von Reinhard Mey gehört und den fast alle von Anfang bis Ende mitsingen konnten. Auch nun verging die Zeit wie im Flug – und mit „Gute Nacht Freunde“ neigte sich das Konzert dem Ende zu. Natürlich gab der Künstler noch Zugaben und zauberte allen mit dem Titel „Männer im Baumarkt“ ein Lächeln auf die Lippen. Alles in allem ein rundum gelungener Abend, der eine große Portion Lebensfreude vermittelte und alle Besucher mit Begeisterung erfüllte. BK; Foto:pem

09.11.2011