Neue Angebote der Kirchenmusik
Speyer- Die Kirchenmusik an der
Gedächtniskirche bietet ab 2. März, immer donnerstags ab 15h,
ein zusätzliches Angebot: Blockflötenkurse für Anfänger ab 5
Jahren, verbunden mit musikalischer Früherziehung. Die Leitung hat
Kinderchorleiterin Simone Pepping-Sattelberger.
Die Kinderchöre an der Gedächtniskirche suchen ebenfalls noch
Mitsänger für das Musical „Martin Luther“ im Oktober.
Geprobt wird immer mittwochs nachmittags. Informationen und
Voranmeldungen für beide Projekte unter Tel: 291678 oder robert.sattelberger@evkirchepfalz.de.
KMD Robert Sattelberger
www.kantorei-speyer.de
14.02.2017
Gregorianika schlägt musikalische Brücken vom Mittelalter in die Gegenwart
Gelungene Einstimmung auf das Weihnachtsfest
Speyer- Am Freitag, den 16.12.2016, gastierte
Gregorianika zu einem Konzert in der Heilig Geist Kirche in
Speyer. Der Chor Gregorianika, der sich im Jahre 2004 mit elf
Sängern gründete, besteht heute aus 7 Sängern. Oleksiy
Semenchuk, der Dirigent, begrüßte gemeinsam mit Serhiy
Rybyn, Maksym Shpynda, Taras Strokun, Petro Pavlinskyy, Bohdan
Slipak und Vasyl Melnychuk die Gäste am Eingang.
Nachdem das Programm des Chores anfänglich aus reiner
Gregorianik des frühen Mittelalters bestand, vollzog sich schon
bald eine musikalische Entwicklung, die Gregorianika heute so
einzigartig macht: Neben den typischen einstimmigen Chorälen
wurde das Programm um mehrstimmige Stücke erweitert, welche die
Präzision und Stimmgewalt des Chores eindrucksvoll
dokumentieren.
Der stilprägende Brückenschlag vom Mittelalter in die
Gegenwart gelang dem Chor mit der Präsentation eigener
Kompositionen, die zeigen wie Gregorianik heute klingen kann:
authentisch und dennoch zeitnah. Ganz gleich, welcher Sprache sich
Gregorianika bedient – die Konzerte des Chores sind stets geprägt
von tiefer Demut, Spiritualität und Mystik.
Dies prägte auch den ersten Teil der Darbietung in der
Heilig Geist Kirche, welche nicht nur ein stimmungsvolles Ambiente
bot, sondern auch gut besucht war. Nach einer kurzen Pause ging es
dann mit dem besinnlicheren und zur Jahreszeit passenden zweiten
Teil weiter.
Dieser bestand aus ukrainischen Weihnachtsliedern, allerdings
auch vielen deutschen Weihnachtsliedern. Aber in jeder Sprache
schafften es die sieben Sänger, die Kirche mit ihren
beeindruckenden Stimmen zu füllen und allen Besuchern eine wohlige
Gänsehaut über den Körper zu schicken.
So konnte man "Durch die Bank weg" nur begeisterte Meinungen und
Kommentare nach der Veranstaltung hören und wir sind uns sicher,
das der nächste Auftritt bestimmt bis auf den letzten Platz
ausgebucht sein wird. Wer allerdings nicht bis dahin warten möchte,
findet weitere Veranstaltungen der Gregorianika unter www.gregorianika.de Text und
Foto: dak
23.12.2016
Internationale Musiktage 2016 erfolgreich zu Ende gegangen
Domkapellmeister Markus Melchiori zieht positives
Fazit
Speyer-. Am Tag der Deutschen Einheit fand das
letzte Konzert in der Reihe der diesjährigen Internationalen
Musiktage Dom zu Speyer statt. Die Evangelische Jugendkantorei der
Pfalz präsentierte unter dem Titel HÉROS BIBLIQUES oratorische
Werke, die ganz im Zeichen der französischen Moderne stehen.
Zusammen mit dem jungen Chor erweckten ein farbenreiches
Instrumentalensemble, Vokalsolisten und der Erzähler die spannenden
Partituren des französischsprachigen Schweizers Arthur Honegger
(1892-1955) und des libanesisch-französischen Komponisten Naji
Hakim (*1955) zum Leben. Erzählt wurden dramatische Szenen aus dem
Leben der biblischen Helden König David und Saulus von Tarsus
(Paulus). Die Leitung des Konzerts lag in den Händen von
Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald.
„Wir freuen uns sehr, dass wir zum Abschluss der Musiktage einen
ökumenischen Akzent setzen konnten“, so der künstlerische Leiter
der Internationalen Musiktage Domkapellmeister Markus Melchiori.
„Ich danke allen Ausführenden und Unterstützern für ihr großartiges
Engagement während der letzten Wochen. Ohne den besonderen Einsatz
so Vieler wäre eine solche Leistung musikalisch und organisatorisch
nicht möglich“, so Melchiori weiter. „Wir konnten mit Heinrich
Kaminski einen facettenreichen Komponisten wiederentdecken, der
auch einen regionalen Bezug hat“, bekräftigt Melchiori.
Das a-cappella-Konzert des Kammerchores Stuttgart am Samstag, 8.
Oktober 2016 um 20 Uhr in der kath. Kirche St. Bernhard in Speyer
wird einen weiteren Akzent zu Kaminski setzen. „Insbesondere das
ausverkaufte Eröffnungskonzert mit dem Oratorium „Der Seele Ruh‘“
(Roland Kunz *1960) wird sowohl einem begeisterten Publikum als
auch den Ausführenden noch lange in lebendiger Erinnerung bleiben!“
schloss Melchiori sein Fazit.
Text: is; Foto (Klaus Landry): Eröffnungskonzert04.10.2016
Kirchenmusikalisches Seminar - Der Traum vom Orgelspielen
Der Traum vom
Orgelspielen
Speyer- Viele Menschen sind begeistert vom
großartigen Klang einer Orgel. Nun kann dieser Traum vom eigenen
Musizieren an einem solchen Instrument wahr werden, denn das
kirchenmusikalische Regionalseminar Speyer zur Ausbildung
nebenamtlicher Chorleiter und Organisten startet nach den
Sommerferien wieder mit neuen Kursen in Orgelspiel, Dirigieren und
Musiktheorie. Neue Interessenten sind herzlich eingeladen, sich
umgehend bei Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger zu
melden.
Ziel der Ausbildung ist die nebenamtliche D- oder C-Prüfung für
Kirchenmusiker, die in der Regel nach drei Jahren abgeschlossen
werden kann. Neben dem Unterricht an der Orgel wird wöchentlich
Unterricht in Chorleitung und Musiktheorie erteilt. Der Unterricht
findet im Martin-Luther-King-Haus an der Gedächtniskirche in Speyer
statt. Ergänzt wird das Unterrichtsangebot durch
Werkstattwochenenden, die dreimal pro Jahr stattfinden.
Vor allem musikalisch interessierte Schüler und Studenten,
aber auch Erwachsene mit musikalischen Vorkenntnissen sollten sich
angesprochen fühlen. Zugangsvorraussetzung ist das Spielen eines
Tasteninstrumentes, meist Klavier, und das Vorsingen eines leichten
Liedes. Nähere Informationen erteilt der Leiter des Seminars
Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger(Tel.: 06232/291678) oder
das Amt für Kirchenmusik in Speyer (Tel.:06232/667403).
Text: KMD Robert Sattelberger Foto: Bistum Speyer,
Presse
09.09.2016
Halbjahresprogramm der Dommusik erschienen
Musik in Liturgie
und Konzert
Speyer- Das neue Programm der Dommusik ist
druckfrisch erschienen. Es umfasst den Zeitraum von September bis
Ende Januar 2017 und listet alle musikalischen Aktivitäten der
Dommusik Speyer in der Kathedrale auf.
Neben den Internationalen Musiktagen im September und Oktober
sind wieder Cantate Domiono-Konzerte im Programm. Ein besonderes
Highlight ist für den 28. Oktober geplant: Zehn Jahre nach der
Uraufführung in Chartres wird das Oratorium STELLA MARIS des
Komponisten Helge Burggrabe als deutsch-französisches
Kulturprojekt und als ein Höhepunkt der Städtepartnerschaft von
Speyer und Chartres aufgeführt. Von Chartres aus war das Werk seit
2006 durch Sakralbauten wie den Kölner Dom, den Kaiserdom
Königslutter, den Mariendom Neviges und die Dresdner Frauenkirche
gewandert und von dem Fernsehsender ARTE verfilmt worden.
Die Leitung des Abends liegt bei Domkapellmeister Markus
Melchiori und dem Komponisten des Werks Helge Burggrabe. Neben den
Konzerten umfasst der Flyer die liturgischen Termine im Kaiserdom
und deren musikalische Ausgestaltung. Die Advents- und
Weihnachtszeit bildet hier einen Schwerpunkt des Programms.
Als Download verfügbar unter www.dommusik-speyer.de, im Dom
oder bei der Touristinfo in Speyer.
Kostenlos verschickt die Geschäftsstelle der Dommusik das Programm
unter 06232/10009310 oder dommusik@bistum-speyer.de
Text und Foto: Dommusik Speyer, Presse
26.08.2016
Tagung der Orgelsachverständigen in Aurich
Christoph Keggenhoff als Vorsitzender der
Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands
wiedergewählt
Aurich/Speyer- In der Woche nach Pfingsten fand
die alljährliche Tagung der „Vereinigung der Orgelsachverständigen
Deutschlands (VOD)“ statt, diesmal in Ostfriesland. Tagungsleiter
war Christoph Keggenhoff in Zusammenarbeit mit seinem evangelischen
Kollegen LKMD Winfried Dahlke, Weener/Leer. Unter dem Titel
„Kopieren vs. Kapieren“ beschäftigten sich die Sachverständigen mit
Generationen des norddeutschen Barockorgelbaus unter dem besonderen
Aspekt ihrer Vorbildfunktion für die Neobarockorgel.
Um mit den zahlreichen Spielarten der orgelbewegten Instrumente
bei Sanierungs- und Restaurierungsfragen angemessen und respektvoll
umgehen zu können zeigte es sich als hilfreich, die
„Herkunftsfrage“ zu beleuchten wie auch Wechselwirkungen – wie z.B.
den Einfluss der Orgelbewegung auf die Restaurierung von
Barockorgeln – zu diskutieren.
In diesem Jahr standen auch die Vorstandswahlen an. Gewählt
wurden: Vorsitzender: Christoph Keggenhoff, stv. Domorganist und
Referatsleiter Orgelbau im Bistum Speyer; Stv. Vorsitzender:
Kirchenrat Dr. Martin Kares, Leiter des Orgel- und
Glockenprüfungsamtes der Evangelischen Landeskirche Baden;
Holger Gehring, Kreuzorganist in Dresden und Orgelsachverständiger
der Evangelischen Landeskirche Sachsen; Oberbaurat Nils
Hücklekemkes, Orgelsachverständiger des Landesamtes für
Denkmalpflege Baden-Württemberg; Prof. Dr. Michael G. Kaufmann,
Erzbischöflicher Orgelinspektor im Erzbistum Freiburg und
Orgelsachverständiger in der Evangelischen Landeskirche Baden;
Thomas Wilhelm, Orgel- und Glockensachverständiger der
Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Christoph Zimmermann,
Referent für Orgeln der Evangelischen Kirche in
Mitteldeutschland.
Die VOD ist das Forum für das deutsche
Orgelsachverständigenwesen, in der die Orgelsachberater der
Diözesen und Landeskirchen, Freikirchen und staatlicher Behörden
eingebunden sind. Sie ist damit ein fachliches Gegenüber zum „Bund
deutscher Orgelbaumeister (BDO)“, dem Fachverband der deutschen
Orgelbaufirmen. Zu den Aufgaben der Vereinigung zählen Angebote zur
Aus- und Fortbildung von Orgelsachverständigen, die
Erstellung von Arbeitshilfen für Kirchenleitungen und Gemeinden,
die Erforschung des Orgelbaus, die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit
„pro organo“ und die jährliche Fachtagung in verschiedenen Regionen
Deutschlands und darüber hinaus. Text und Foto: is
25.05.2016
Spendenerlös zugunsten des Orgelneubaus in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche
Speyer- Die Spendeneinnahmen
des Sechsten Speyerer Orgelspaziergangs betrugen insgesamt
2.422,24 Euro.
Ein Dankeschön an alle Spender!
Mit musikalischem Gruß
KMD Robert Sattelberger
10.05.2016
Ausbildung zum Chorleiter und Organisten
Speyer- Im kirchenmusikalischen Seminar Speyer an der
Gedächtniskirche starten ab sofort die neuen Kurse zur Ausbildung
von Chorleitern und Organisten. Es werden interessierte Jugendliche
und Erwachsene mit musikalischen Vorkenntnissen gesagt, die der
Freude am Orgelspiel und am Chorgesang nachgehen möchten. Der
Unterricht findet im Martin-Luther-Kinghaus und an der großen Orgel
der Gedächtniskirche statt und wird von Theorie-Unterricht ergänzt
und ist mit 200€ pro Semester sehr günstig. Die Ausbildung dauert
in der Regel drei Jahre und schließt mit dem C-Examen ab. Ein
kürzerer Ausbildungsgang führt zum Abschluss des
D-Examens. Interessenten können sich melden bei Bezirkskantor
Robert Sattelberger (06232/291678 oder robert.sattelberger@evkirchepfalz.de).
www.kantorei-speyer.de
Text: Kantorei Speyer, Presse
10.09.2015
Adrian Brech erreicht zweiten Platz bei Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“
Schüler aus
Dudenhofen absolviert Ausbildung im Bischöflichen
Kirchenmusikalischen Institut in Speyer
Speyer- Es war mit einer großen Anspannung
verbunden: Adrian Brech (15), Schüler aus Dudenhofen, konnte beim
52. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Hamburg einen
zweiten Platz in seiner Altersgruppe im Fach „Orgel solo“ erringen.
Mit Werken von Bach, Eben, Lübeck u. a. überzeugte er die Jury und
errang am Ende 23 von maximal 25 zu erreichenden Punkten.
Nach Regional- und Landeswettbewerb war der Bundeswettbewerb die
dritte Station für den Nachwuchsorganisten, der im
Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium in Speyer die neunte Klasse
besucht. Seit zwei Jahren ist Adrian Brech darüber hinaus Schüler
im Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institut in Speyer und
absolviert dort die C-Ausbildung für nebenamtliche Kirchenmusiker.
Sein Lehrer, BKI-Dozent Martin Erhard, und der Leiter des BKI,
Domorganist Markus Eichenlaub, freuen sich sehr über den Erfolg.
Adrian Brech selbst hatte sich die Herausforderung fast nicht
zugetraut und wollte ursprünglich gar nicht am Wettbewerb
teilnehmen. Umso mehr ist der junge Mann stolz auf das Ergebnis.
Nach seinem Berufswunsch befragt, lacht er und meint:
„Kirchenmusiker natürlich!“ Text und Foto: is
02.06.2015
Räume der Übung und des Miteinanders
Bischof Dr. Wiesemann weiht neues „Haus der Kirchenmusik“
in der Speyerer Altstadt ein
Speyer- Die Pontifikalvesper mit
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am vergangenen
Samstag im Dom zu Speyer stand ganz im Zeichen der Kirchenmusik.
Der Speyerer Domchor, Mitglieder der Domsingknaben und des
Mädchenchores am Dom, ein Chor aus Schülern und Dozenten des
Bischöflichen Kirchenmusikalischen Instituts, die Dombläser und
nicht zuletzt Domorganist Markus Eichenlaub
dominierten die Vesper und zeigten ihr vielseitiges musikalisches
Können. Anlass der liturgischen Feier, die unter der musikalischen
Gesamtleitung von Domkapellmeister Markus
Melchiori stand, war die Einweihung des „Hauses der
Kirchenmusik“ im Anschluss an die Vesper auf dem Areal des Klosters
St. Magdalena in der Speyerer Altstadt.
„Singt dem Herrn ein neues Lied.“ Dieser Auftrag aus den
Psalmen stellte Bischof Dr. Wiesemann in den Mittelpunkt seiner
Predigt. Es sei unsere christliche Aufgabe, das Lied des Lebens
anzustimmen. „Wenn die vielen Sängerinnen und Sänger des Chores ihr
Lied singen und die Gemeinde einstimmt, dann bringt die Musik die
schweren Steinquader des Domes, dem eigentlichen Haus der
Kirchenmusik, zum Schwingen.“ Doch dass die Kirchenmusik ertöne,
sei keine Selbstverständlichkeit. Manchmal werde nämlich nicht
wahrgenommen, „wieviel Übung erst den Meister macht“. Es brauche
darum Räume für diese Übung und für das Miteinander. Er freue sich
deshalb, an diesem Tag das neue „Haus der Kirchenmusik“ einzuweihen
zu können.
In Anwesenheit prominenter Gäste, unter ihnen der Speyerer
Oberbürgermeisters Hansjörg Eger, die Städtische
Kulturdezernentin, Bürgermeisterin Monika Kabs und
der Vorsitzende des Vorstandes der „Europäischen Stiftung Kaiserdom
zu Speyer“, Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs, dankte der
Bischof allen, die zur Schaffung der Räumlichkeiten beigetragen
hätten, damit Kinder und Jugendliche an die Kirchenmusik
herangeführt werden können. „Wenn Menschen lernen, dieses 'neue
Lied' zu singen, dann wird es nicht verstummen.“
Nach der Pontifikalvesper zogen die Teilnehmer bei
strahlendem Sonnenschein in einer langen Prozession vom Dom
hinunter zum „Haus der Kirchenmusik“ in der Altstadt. Dort wandte
sich der Speyerer Oberhirte im Innenhof des Kloster St. Magdalena
vor dem neuen Gebäude an die zahlreich gekommene Festgemeinde: „Wir
sind stolz auf die Kirchenmusik als großen kulturellen Beitrag für
die Kirche und die Stadt.“ Man könne dankbar sein, hier sein zu
dürfen und dass das Projekt gelungen sei. „Dies soll ein Haus sein,
in dem Ihr euch zuhause fühlt“, wandte sich Dr. Wiesemann
abschließend an die Sängerinnen und Sänger und an alle Musiker.
Als Höhepunkt der Feier segnete der Bischof schließlich bei
einem feierlichen Rundgang alle Räumlichkeiten des gelungenen
„Hauses der Kirchenmusik“.
Domkapellmeister Markus Melchiorii lud danach
alle Gäste zu einem kleinen Imbiss ein. Interessierte hatten auch
Gelegenheit, das neue Domizil in der Hasenpfuhlstraße 33b näher in
Augenschein zu nehmen. Schwester Waltraud
Langhans, die Generalpriorin des Klosters St. Magdalena,
freut sich, dass das ehemalige Gebäude der Klosterschule zu neuem
Leben erweckt worden sei. „Meine Mitschwestern und ich sind froh,
dass das Kloster künftig mit Musik erfüllt wird.“
Anfang des Jahres hatte die Dommusik mit der Domsingschule sowie
das Amt für Kirchenmusik mit dem Bischöflichen Kirchenmusikalischen
Institut das ehemalige Gebäude der Klosterschule bezogen. Zuvor war
es ein Jahr und vier Monate lang umgebaut und grundlegend saniert
worden. Im „Haus der Kirchenmusik“ ist die Ausbildung der
nebenamtlichen Kirchenmusiker des Bistums ebenso angesiedelt wie
die Chor- und Ensemblearbeit der Speyerer. Text: is;spk
Foto: dak
01.06.2015
Orgelbuch zum Speyerer Eigenteil des Gotteslobes liegt vor
Wichtige Arbeitshilfe für die rund 400 nebenamtlichen
Organisten im Bistum Speyer – Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen
der Kirchenmusik des Bistums und Bonner Musikverlag
Speyer- Das Orgelbuch zu den Liedern im
Speyerer Eigenteil des neuen Gotteslobes liegt vor. Hans-Peter
Bähr, der Inhaber des Musikverlages Dr. Butz aus Bonn, übergab im
Speyerer Haus der Kirchenmusik das erste Exemplar an den Leiter der
Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats,
Domkapitular Franz Vogelgesang, und Diözesan-Kirchenmusikdirektor
und Domorganist Markus Eichenlaub.
Das Orgelbuch enthält Orgelsätze zu den knapp 200 Liedern des
Speyerer Eigenteils des neuen Gotteslobes. Es stellt eine Ergänzung
zu dem dreibändigen Orgelbuch dar, das die Lieder im rund 1000
Seiten umfassenden Stammteil des neuen Gotteslobes abdeckt.
Erstmals wurden für ausgewählte Lieder Orgelsätze in zwei Tonarten
aufgenommen. Sie dienen der vereinfachten Spielbarkeit und sollen
bewirken, dass Lieder, die vom alten Stammteil in den Eigenteil
übernommen wurden, wieder in einer angemessenen Tonhöhe erklingen.
„Unser Ziel war, eine große Farbigkeit zu erreichen und den Gesang
der Gemeinde auch rhythmisch zu unterstützen“, erklärt
Kirchenmusikdirektor Markus Eichenlaub, der zusammen mit den
Dekanatskantoren des Bistums Speyer und den Dozenten des
Bischöflichen Kirchenmusikalischen Instituts etwa die Hälfte der
Orgelsätze seit Sommer des vergangenen Jahres neu komponiert hat.
Dabei wurde darauf geachtet, den Orgelsatz dem Stil der Zeit
anzupassen, aus der ein Lied stammt.
Tradition und Moderne auf frische Weise miteinander
verbinden
„Das neue Orgelbuch wird die Freude an den Liedern des
Eigenteils wesentlich fördern und beleben“, zeigte sich
Domkapitular Franz Vogelgesang überzeugt und dankte dem Musikverlag
Dr. Butz für sein Engagement. Das neue Orgelbuch ist für die Hand
der rund 400 nebenamtlichen Organisten bestimmt, die im Bistum
Speyer tätig sind. Zugleich wird es in der kirchenmusikalischen
Ausbildung Verwendung finden. Das Bischöfliche Ordinariat stattet
zusätzlich zu den rund 350 Pfarrgemeinden in der Pfalz und im
Saarpfalzkreis auch die Kapellen in Krankenhäusern, Altenheimen
oder Gefängnissen mit dem neuen Orgelbuch aus.
„Die Zusammenarbeit mit den Kirchenmusikern des Bistums Speyer
bei der Entwicklung des Orgelbuches hat wiederum ausgezeichnet
funktioniert“, unterstrich Verleger Hans-Peter Bähr, der das Bistum
Speyer in den vergangenen Jahren bereits bei mehreren
kirchenmusikalischen Projekten und Veranstaltungen begleitet hat,
so zum Beispiel bei den im dreijährigen Turnus stattfindenden
Diözesan-Kirchenmusiktagen. Wo bereits bestehende Lieder und
Orgelsätze aus anderen Quellen übernommen wurden, war bei der
Klärung der Urheberrechte oft eine aufreibende und langwierige
Spurensuche erforderlich. „Mehrfach standen wir vor der Aufgabe,
die unterschiedlichen Rechteinhaber beziehungsweise deren
Rechtsnachfolger ausfindig zu machen“, berichtete er. Als
Folgepublikation sei ein Buch mit Orgelvorspielen und Intonationen
zu den einzelnen Liedern geplant, kündigte Kirchenmusikdirektor
Markus Eichenlaub an.
Text und Foto: is
Das neue Orgelbuch zum Speyerer Eigenteil des Gotteslobes ist
direkt beim Musikverlag Dr. Butz in Bonn (versandkostenfrei) oder
im Buch- und Musikalienhandel erhältlich. Der Preis beträgt 62
Euro.
Bestelladresse:
Musikverlag Dr. J. Butz
Siegburger Straße 73
53229 Bonn
Telefon: 0228 / 94694924
E-Mail: email@butz-verlag.de
www.butz-verlag.de
20.05.2015
Speyerer Domkantor Alexander Lauer wird neuer Domkapellmeister in Münster
Nachwuchsarbeit und Aufbau des Knabenchors waren
Schwerpunkte seiner Tätigkeit in Speyer – Wechsel zum 1.
August
Speyer/Münster- Der Speyerer Domkantor
Alexander Lauer (42) ist zum neuen Domkapellmeister am
St.-Paulus-Dom in Münster berufen worden. Er wird die neue Aufgabe
zum 1. August übernehmen. Lauer wird die Nachfolge von Andreas
Bollendorf antreten, der neuer Leiter der Limburger Domsingknaben
und Domkantor am Dom zu Limburg wird.
Der gebürtige Saarländer Alexander Lauer hat an der
Musikhochschule in Saarbrücken Kirchenmusik, Schulmusik und
Sologesang studiert. Er belegte Meisterkurse in den Fächern Orgel
und Gesang und war Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes und der
Fritz-Neumeyer-Akademie für Alte Musik im Saarland. Berufliche
Erfahrungen als Organist, Chorleiter und Gesangssolist sammelte er
im Saarland und in Berlin, darüber hinaus in mehreren renommierten
Kammer- und Rundfunkchören wie dem Rundfunkchor Berlin, dem
Bayerischen Rundfunkchor, dem Stuttgarter Kammerchor, dem
Gewandhaus-Kammerchor und der Gächinger Kantorei. „Dadurch hatte
ich Gelegenheit, unter Dirigenten wie Rattle, Abbado, Nagano,
Harnoncourt und Bernius zu musizieren - für mein Wirken als
Chorleiter eine unschätzbare Erfahrung“, erklärt Alexander
Lauer.
Seit 2006 Dekanatskantor in St. Peter und Paul im saarländischen
Losheim, wurde er 2011 zum Domkantor am Dom St. Maria und St.
Stephan in Speyer berufen. Hier engagierte er sich unter anderem in
der Nachwuchsarbeit. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit in Speyer war
der Aufbau des neu gegründeten Knabenchores, im dem mittlerweile 45
Jungen in verschiedenen Altersgruppen mit großer Begeisterung
singen. Alexander Lauer hat auf Bitten des Saarländischen
Chorverbandes den Landesjugendchor Saar gegründet, der in der
Chorszene mehrfach großes Aufsehen erregte. Beim internationalen
Chorwettbewerb 2012 in Frankfurt am Main wurde der Chor als „Bester
Chor aller Kategorien“ ausgezeichnet. Von 2011 bis 2013 wirkte
Alexander Lauer als Verbandschorleiter des Saarländischen
Chorverbandes. Darüber hinaus war er mehrfach Juror nationaler und
internationaler Wettbewerbe.
„Als meine
Berufung sehe ich an, Menschen durch das Singen und Musizieren für
den Glauben an Gott zu öffnen. Je früher die Begegnung mit
geistlicher Musik stattfindet, umso mehr kann sie Begleiter für das
ganze Leben werden“, hebt Alexander Lauer hervor. Aus diesem Grunde
ist ihm besonders eine nachhaltige Nachwuchsarbeit ein Anliegen:
„Einerseits pflanzt sie in den jungen Menschen den Samen des
christlichen Glaubens, andererseits ist sie Garant einer
fruchtbaren Chorlandschaft innerhalb der Kirchenmusik und darüber
hinaus.“
Der Speyerer Domdekan Dr. Christoph Kohl bedauert den Weggang
von Alexander Lauer - auch wenn er Verständnis dafür äußerte, dass
der Domkantor - erst recht nach den weiteren Speyerer "Lehrjahren"
- gerne die noch größere Verantwortung eines Domkapellmeisters
übernehmen möchte. "Alexander Lauer war mit seiner Ausstrahlung,
mit seinem freundlichen und gewinnenden Wesen gerade für die
Kinder- und Jugendarbeit der Domsingschule ein großer Gewinn und
hat dort seine Spuren hinterlassen."
Zu seinen neuen Aufgabenbereichen als Domkapellmeister am
St.-Paulus-Dom in Münster gehören unter anderem die Leitung des
Domchores, des Knabenchores „Capella Ludgeriana“ und der
Domsingschule. Alexander Lauer wird gemeinsam mit der Domkantorin
und dem Domorganisten die Musik in den Pontifikal- und
Kapitelsämtern im St.-Paulus-Dom gestalten. Hinzu kommen besondere
Konzerte und Chorfahrten. „Wir haben einen Domkapellmeister
gesucht, der die Menschen begeistern kann und der neue Ideen
mitbringt, um eine lebendige Zukunft der Chorlandschaft am
St.-Paulus-Dom zu gestalten. In Alexander Lauer haben wir einen
Musiker gefunden, der dafür die besten Voraussetzungen mitbringt“,
freut sich Dompropst Kurt Schulte auf die künftige Zusammenarbeit
mit Alexander Lauer. Text und Foto: is/pbm
07.05.2015
Glaubensüberzeugung auf CD gepresst
Tenor Jay
Alexander präsentiert sein neues Album mit 15 traditionellen
Kirchenliedern
spk. Speyer. Von den Freunden seiner
Gesangskunst und den Bewunderern seiner Glaubenstiefe schon längst
erwartet, hat der Tenor Jay Alexander an diesem
Wochenende unter dem Titel „Geh aus mein Herz“ sein neues Album
vorgestellt, auf dem er gemeinsam mit dem Tschechischen
Sinfonieorchester Prag unter der Leitung von Adrian Werum, dem
Opernchor des Staatstheaters Karlsruhe (Einstudierung: Richard
Whilds) sowie den „Aurelius Sängerknaben Calw“ 15 klassische
Kirchenlieder präsentiert. Solistisch mit von der Partie sind auf
dieser Einspielung, die unter anderem im badischen Sandhausen
realisiert wurde, auch Mirjam Budday, Englischhorn
und Klaus Jäckle, Gitarre.
Der 1971 als Alexander Pfitzenmeier in Neulingen bei
Pforzheim geborene Sänger erlernte schon in seiner Kinder- und
Jugendzeit das Trompetenspiel. Nach einer Ausbildung
zum Offsetdrucker widmete er sich dann aber ganz seiner großen
Leidenschaft, dem Gesang, nahm privat ersten Gesangsunterricht und
errang schon kurz darauf, im Alter von 21 Jahren, bei einem
Gesangswettbewerb an der Oper Leipzig ein Stipendium das ihn zum
Studium an der Hochschule für Musik in Karlsruhe berechtigte. In
der Folge war der Sänger mehrfach Preisträger namhafter
internationaler Gesangswettbewerbe und verkörperte zahlreiche
prominente Partien an verschiedenen Opernhäusern. Regelmäßig ist
Jay Alexander auch als Solist in Oratorien und Messen zu
hören.
Im Duett mit seinem Freund, dem Baden-Badener Bariton Marc
Marshall, hat der Sänger unter dem Duo-Namen „Marshall &
Alexander“ seit dem Jahr 2004 bei über 500 Kirchenkonzerten bei
seinen Zuhörerinnen und Zuhörern Stürme der Begeisterung entfacht
und selbst größte Kirchen gefüllt. Mit der Gesangsliteratur, die
Jay Alexander für seine neue CD ausgewählt hat, ist er an die
„Quellen seines Glaubens und seiner Gesangskunst“ zurückgekehrt. Er
selbst sagt dazu:„Kirchenlieder begeistern mich schon seit meiner
Kinderzeit. Sie haben nichts Unterwürfiges, sondern besitzen die
strahlende Demut und den Respekt vor denen, die über uns wachen und
an die wir deshalb glauben. Und das zieht sich durch alle
Religionen: Eine Verehrung - nicht unbedingt auf Augenhöhe, sondern
auf Tonhöhe. Ich hatte deshalb schon lange die Idee, diesen
wundervollen Liedschatz in mit Arrangements und belegtet von Chor
und Orchester aufzunehmen“.
Auf seiner neuen CD „Geh aus, mein Herz“ hat Jay Alexander
folgende Lieder aufgenommen:
NUN DANKET ALLE GOTT / ICH SINGE DIR MIT HERZ UND MUND / GEH
AUS, MEIN HERZ / HARRE, MEINE SEELE / SEHN WIR UNS WOHL EINMAL
WIEDER / EIN FESTE BURG IST UNSER GOTT / ICH BETE AN DIE MACHT DER
LIEBE / TUT MIR AUF DIE SCHÖNE PFORTE / HEILIG, HEILIG, HEILIG /
LOBE DEN HERREN / BEFIEHL DU DEINE WEGE / SO NIMM DENN MEINE HÄNDE
/ VON GUTEN MÄCHTEN WUNDERBAR GEBORGEN / NÄHER, MEIN GOTT, ZU DIR /
WELCH EIN FREUND IST UNSER JESUS
Neben seinen musikalischen Aktivitäten engagiert sich der Sänger
auch für die „Familienherberge Lebensweg“, eine Einrichtung zur
Pflege schwerstkranker Kinder in Illingen-Schützingen bei Calw.
Dort finden Familien Hilfe und Unterstützung bei der Pflege ihrer
Kinder, können sich auch selbst eine Auszeit von ihrem schwierigen
Alltag nehmen und neue Kraft sammeln.
Jay Alexander ist außerdem auch ein passionierter Liebhaber alter
Autos und öffnet deshalb in diesen Tagen gemeinsam mit seinem Onkel
im Herzen von Knittlingen ein Oldtimer-Museum.. Dort werden auf
über 4000 qm nicht nur alte PKW-“Schätzchen“, sondern auch
Nutzfahrzeuge, Gebrauchsgegenstände rund ums Automobil sowie
Einzelstücke ab den 1920er Jahren gezeigt..
19.03.2015
Überzeugende Ensembleleistung: Kantorei Speyer-Germersheim verleiht Bach's „Weihnachtsoratorium“ durch Schlichtheit eigenen Glanz
spk
Speyer. Eine höchst bemerkeswerte Aufführung der Kantaten
I – III des großartigen „Weihnachtsoratoriums“ von Johann Sebastian
Bach, die ganz im ursprünglichen Sinne der eigentlich eher stillen
Adventszeit durch ihre bewußte Schlichtheit bestach, präsentierte
jetzt die „Kantorei Speyer-Germersheim“ gemeinsam
mit dem Heidelberger Kantatenorchester und
einem veritablen Solistenquartett unter der Leitung von
Bezirkskantor Robert Sattelberger im Rahmen eines
Benefizkonzertes zugunsten der dringend der Erneuerung bedürftigen
Orgel in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche. Und wie immer, wenn in
diesen Wochen dieses „Herzstück weihnachtliche Musikliteratur“
angekündigt ist, drängten sich auch hier die Hörerinnen und Hörer
dicht an dicht in dem bis auf den letzten Platz besetzten
Gotteshaus.
Ihnen bot der Speyerer Landeskirchenmusikdirektor eine
musikalisch in sich geschlossene sowie interpretatorisch höchst
schlüssige künstlersiche Sicht dieses Werkes , für dessen
Aufführung er seine Ensembles wie gewohnt
bestens vorbereitet hatte. Die „Kantorei Speyer/Germersheim“
operierte dabei von Anfang und bis zum Schluß - vom „Jauchzet,
frohlocket“ des Eingangschors - er sollte als Dank an das
begeistert applaudierende Publikum zum Abschluss noch ein Da Capo
erfahren – bis hin zum Schlußchor „Herrscher des Himmels“
durchgängig hoch konzentriert und intonatorisch wie von der Diktion
her vorbildlich. Die wunderbaren Bach'schen Choräle erfuhren zudem
durch die Einbeziehung von „Kurrende und Jugendchor an der
Gedächtniskirche“ mit ihren gutgeführten, reinen Stimmen ein
berührendes Gepränge.
Gerade bei den großen, polyphonen Chorteilen zeigte sich die
Chorgemeinschaft zudem höchst flexibel und nahm die Tempiwechsel
und Akzentuierungen durch ihren Dirigenten ebenso bereitwillig auf
wie die dynamischen Herausforderungen, die ihnen der geniale
Leipziger Thomaskantor in die Partituren geschrieben hat. Vor allem
in dem geradezu halsbrecherischen „Ehre sei Gott“ im zweiten Teil
des Oratoriums, dem Sattelberger im Sinne seiner Zuhörer im
Gegensatz zu sonst üblichen Gepflogenheiten ausreichend Zeit zur
klanglichen Entfaltung gab, konnten die gut geschulten Choristen
ihre Qualitäten voll entfalten, wobei insbesondere der Chortenor –
bei vielen Laienchören oft eine „Achillesferse“ – Erwähnung
verdient.
In seinem grundsoliden Solistenquartett musste Robert
Sattelberger gleich zu Beginn eine Umbesetzung ankündigen: Philipp
Niederberger, gern und häufig gehörter Gast bei den Konzerten der
'Kantorei', hatte aus Krankheitsgründen kurzfristig absagen müssen;
er konnte durch den Stuttgarter Bassbariton Thomas
Scharr ersetzt werden – keine schlechte Wahl, zeigte er
sich doch mit seiner hell timbrierten, vorzüglich geführten Stimme
der ihm gestellten Herausforderung auf das beste gewachsen. Schon
bei seiner bravourös dargebotenen Arie „Großer Herr und starker
König“ am Ende der ersten Kantate präsentierte sich Scharr, im
„Duello“ mit der Solotrompete mit zupackender, standfester Technik
und höchst beweglicher Stimme.
Ausdrucksstark auch seine Rezitative, allen voran das „Er
ist auf Erden kommen arm“, wo sich der Sänger geschmeidig in das
„Bett des Chores“ zu schmiegen verstand. Vorbildlich schließlich
auch das Duett im dritten Teil des Werks „Herr, dein Mitleid, dein
Erbarmen“, in dem Scharr gemeinsam mit der Sopranistin
Seraina Spohr in der Kürze der verfügbaren Probenzeit zu
einem beachtlichen Zusammenwirken fand. Schade nur, dass der
Komponist – zumindest in den drei auf dem Programm stehenden
Kantaten – dem Solosopran keine weiteren Aufgaben in die Partitur
geschrieben hat – man hätte von der Sängerin mit ihrer
gepflegt-obertönigen Stimme gerne noch mehr gehört.
Dafür konnte ihre Kollegin, die Altistin Simone
Pepping-Sattelberger, dem Ablauf des Werkes entsprechend,
mit „mehr“ dienen: Angefangen von dem Rezitativ „Nun wird mein
lieber Brüutigam“ und der sich anschließenden Arie „Bereite dich,
Zion“, der die Sängerin zahlreiche, zusätzlich schmückende
Verzierungen mit auf den Weg zu der beeindruckten Hörerschaft gab, bis hin zu den Rezitativen
und der Arie „Schließe, mein Herze“ im dritten Teil - mit ihrer
ruhig geführten, ausdrucksstark-edlen Stimme überzeugte die
Speyerer Sängerin einmal mehr ihr begeistertes Publikum.
Das gelang schließlich auch einmal mehr dem Tenor
Rüdiger Linn, seit Jahren schon einer der profiliertesten
„Evangelisten“ weit und breit und auch in Speyer immer wieder ein
gern gehörter Gast. Von seiner herausgehobenen Position auf der
barocken Kanzel der Dreifaltigkeitskirche herab konnte er die
„Frohe Botschaft von der Geburt des Heilands“ ausdrucksstark und
unprätentiös und mit vollem sängerischen Impetus an seine Gemeinde
vermitteln. Ganz anders dann in seiner Arie „Frohe Hirten, eilt,
ach eilet“, der der Komponist wohl alle Herausforderungen in die
Partitur geschrieben hat, die sich ein Sänger wünschen oder vor
denen er sich fürchten könnte: Hoch komplexe, in sich verschlungene
Koloraturen, die sich mit fordernden Haltetönen ablösen – der
Thomaskantor scheint schon zu seiner Zeit über einen vorbildlichen
Tenorsolisten verfügt zu haben. Und auch Rüdiger Linn unterzog sich
dieser Herausforderung einmal mehr mit Bravour.
Schließlich, von Robert Sattelberger schon zu Beginn des
Konzertes angekündigt: der „neue
Verkündigungsengel“ des Speyerer Jugendchores
Felix Cantzler, der an diesem Abend seinen ersten
solistischen Auftrritt hatte und mit seiner glockenreinen, hellen
Sopranstimme seine Lehrer Simone und Robert Sattelberger zu Recht
stolz machte und die Zuhörer begeisterte.
Schließlich verdient am Ende auch die wie immer grundsolide
Leistung des Heidelberger Kantatenorchesterssowohl
in seinen solistischen Parts wie im Ensemble Lob und
Anerkennung.
Die Zuhörer, die mit ihren Eintrittsgelder einen Beitrag dazu
leisteten, dass die „gute, alte“ Orgel in der Dreifaltigkeitskirche
(hoffentlich) bald wieder eine glanzvolle „Auferstehung“ erfährt,
erlebten eine eindrucksvolle Aufführung des „Weihnachtsoratoriums“,
ohne die für viele Menschen die Einstimmung auf das Weihnachtsfest
unvollständig bleiben müsste.
Fotos: gc
10.12.2014
Beachtliche Ensemble-Leistung und überzeugende Solisten
„Mozartchor Speyer“ präsentiert eindrucksvolle Aufführung
von Joseph Haydn's „Schöpfung“
von Gerhard Cantzler
Speyer- Es dürfte in der kulturellen Landschaft
der westlichen Hemisphäre der Welt das wohl mit Abstand am
häufigsten aufgeführte Oratorium der europäischen Musikgeschichte
sein: „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn. In Speyer
nahm sich jetzt der traditionsreiche, fast 200 Jahre alte
„Mozartchor Speyer“ unter seinem
musikalischen Leiter Dieter Hauß dieses Werkes an
– und es darf schon gleich zu Beginn festgehalten werden: Der
Dirigent, im Hauptamt Musikpädagoge am Speyerer
Edith-Stein-Gymnasium, hatte in Vorbereitung dieses Konzertabends
'ganze Arbeit' geleistet. Die rund 80 Sängerinnen und Sänger des
„Mozartchores“ zeigten sich bestens präpariert und in höchster
musikalischer Geschlossenheit. Auch im Verhältnis zwischen den
Stimmen bestens austariert, präsentierte sich der Apparat einem
vielköpfigen Auditorium, das die barocke Dreifaltigkeitskirche bis
hinauf auf die Emporen dicht besetzt hatte und das dem Ensemble am
Ende zurecht mit stehenden Ovationen seine Referenz erwies.
Wer diese höchst gelungene, ausdrucksstarke Haydn'sche
Lesart der Schöpfungsgeschichte kennt, der weiß um die zahlreichen
musikalischen Farben, die höchst unterschiedlichen, rasch
wechselnden Stimmungen und dynamischen Wechsel, die von dem Chor,
dem an diesem Abend mit der „Kammerphilharmonie Mannheim“ ein
versierter Klangkörper zur Seite stand, absolut überzeugend
gemeistert wurden.
Das zeigte sich schon gleich zu Beginn in dem geheimnisvoll und
quasi aus dem Nichts eines fast unhörbaren Pianissimo aufsteigenden
Orchestervorspiel, das sich dann in der mächtig-majästetischen
„Vorstellung des Chaos“ durch Chor und Orchester in ein glänzendes
Fortissimo steigerte. Dieter Hauß und seinem Ensemble gelang es im
folgenden in höchst überzeugender Manier, das hier bereits
kunstvoll aufgebaute Spannungsmoment in seiner überaus gelungenen
Interpretation bis zu der mächtigen Schlußfuge „Des Herren Ruhm, er
bleibt in Ewigkeit“ aufrecht zu erhalten, in der zum ersten und
einzigen Male neben den drei die Gesamtheit dieser
Schöpfungsgeschichte verkörpernden Gesangssolisten Sopran, Tenor
und Bariton auch die Altistin Pia Knoll ihren
Auftritt hatte. (Was Joseph Haydn wirklich dazu bewogen haben mag,
den Solo-Alt so „stiefmütterlich“ einzusetzen, wird sicher auf
Dauer eines der Geheimnisse der Musikgeschichte bleiben).
Ja, und damit wären wir auch schon bei den Solisten, die,
jede(r) in seiner Weise, zu überzeugen vermochten: Da war die aus
dem Speyerer Domchor und aus der bis heute in ihrer Stimme
präsenten Schule ihres ersten Lehrers, des früheren
Domkapellmeisters Bernhard Weck, hervorgegangene
Sopranistin Sigrun Haaser, die heute das einst in
Speyer Erlernte als Dozentin für Gesang an ihre Studentinnen und
Studenten an der Musikhochschule in Würzburg weitergibt. Ihre
bewegliche, silbrig-helle Stimme ist wie geschaffen ist für die
Rollen des sphärisch-entrückten 'Erzengels Gabriel' im ersten und
zweiten Teil des Oratoriums sowie in der Partie der von Sünde noch
reinen 'Eva'.
Hatte die Sängerin im ersten Teil die ungezügelte
„Durchschlagskraft“ des Orchesters vielleicht doch noch etwas
unterschätzt, so konnte sie spätestens bei ihrer Arie zu Beginn des
zweiten Teils, in der der Komponist kunstvoll die Schöpfung der
Vögel musikalisch beschreibt, ihr großartiges Können als
Koloratursängerin voll ausfahren und sich dann insbesondere auch im
dritten Teil in den Duett-Szenen mit 'Adam' überzeugend in Szene zu
setzen.
Eben diesen 'Adam', zuvor auch den Erzengel Raphael, gab
der an der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ lehrende
Professor für Gesang, Matthias Weichelt, der seit
Jahren eng mit dem „Mozartchor“ verbunden ist. Auch er sicher eine
idealtypische Besetzung für dieses Partienbündel, dem man seine
Routine, die Gestaltungsfreude an seiner Partie und seine großen
stimmlichen Möglichkeiten schon in der Eingangsszene anmerkte. Wie
er die „Stürme heftig brrrausen“ und die „Wellen des Meeres
rrrollen lässt“ - wie er später „Leviathan sich vom tiefsten
Meeresgrund wälzen“ lässt – einfach großartig. Und wie er sich
dann, noch spürbar erregt von der Botschaft seines
Schöpfungsberichtes, wieder zurücknimmt und sich ensembledienlich
in das nachfolgende Terzett einreiht, beweist einmal mehr seine
große Durchdringung von Werk und Partie sowie seine große
sängerische Intelligenz.
Den beiden gleichrangig zur Seite: der Berliner
Tenor Mark Adler. Mit seiner weichen, obertönigen
Stimme, die über ein berückendes Timbre und einen durchaus klaren
Kern verfügt, ist der lyrische Tenor auf Bühne und Konzertpodium
gleichermaßen bestens aufgehoben.
Wie er in Haydn's „Schöpfung“ „im vollen Glanze die Sonne am
Firmament emporsteigen“ lässt, wie er die Sterne darauf setzt und
schließlich „mit leisem Gang und sanftem Schimmer“ den Mond „durch
die stille Nacht hindurchschleichen“ lässt – dieses einzigartige
Klanggemälde des Komponisten findet bei diesem Interpreten eine
wahrlich beeindruckende Umsetzung.
Für den „Mozartchor Speyer“ war dieser Abend sicher ein weiterer
Höhepunkt in seiner an musikalischen Glanzlichtern nicht gerade
armen Geschichte. Sein künstlerischer Leiter, Dieter Hauß, hat in
den vergangenen vier Jahren, seitdem er das Dirigentenpult des
Chores übernommen hat, erkennbar viel Zeit und Arbeit in diese
Chorgemeinschaft investiert – hat sie stimmbildnerisch,
intonatorisch und als Gemeinschaft deutlich nach vorne gebracht.
Für diese Leistung muss man dem leidenschaftlichen Chorpädagogen
danken und ihn zu dem Ergebnis beglückwünschen.
In dieser Verfassung des „Mozartchores Speyer“ darf man sicher
schon bald wieder auf weitere, derart hochrangige Konzertereignisse
hoffen. Foto: gc
22.10.2014
„Kirchenmusik ist lebendige Verkündigung des Glaubens“
Uraufführung der „Missa in B“ von Christopher Tambling bei
Diözesan-Kirchenmusiktag in Landau
Landau- „Dein Lob, Herr, ruft der Himmel
aus“, so lautete das Motto des Diözesan-Kirchenmusiktages am 28.
September in Landau. Im kraftvollen Gesang aus den Kehlen von rund
1.300 Frauen und Männern wurde dieses Motto beim Gottesdienst in
der Kirche St. Maria wirkungsstark umgesetzt. Mit ihren Sopran- und
Alt-, Bass- und Tenor-Stimmen erfüllten die Sängerinnen und Sängern
aus mehr als 60 Chören, unterstützt von einem Bläserensemble und
den Klängen der historischen Steinmeyer-Orgel, den frisch
renovierten Kirchenraum – für alle Mitwirkenden und Mitfeiernden
ein ergreifendes und unter die Haut gehendes Erlebnis.
„Beim Singen wie beim Fußball ist das Miteinander entscheidend“,
sagte der Landauer Pfarrer und Dekan Axel Brecht zur Begrüßung und
spielte damit auf die kurzzeitige Tabellenführung des SC Paderborn
in der ersten Fußball-Bundesliga an. „Man sieht, was ein guter
Teamgeist bewirken kann“, nahm Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den
Ball auf, „gerade in einem kleineren Bistum, das nicht der 1. FC
Bayern unter den deutschen Diözesen“ ist. In der Musik die Seele zu
Gott zu erheben, gehöre zu den schönsten Aufgaben der Christen.
„Wir haben selbst da noch Töne, wo andere verstummen - Töne, mit
denen wir in die Tiefen des Lebens hinabsteigen und zur größten
Höhe eines Lebens in Fülle und Freude aufsteigen können.“ Im
aufeinander Hören gebe die Kirchenmusik ein Vorbild für die gesamte
Kirche und eröffne selbst Fernstehenden Zugänge zum Geheimnis des
Glaubens. „Kirchenmusik ist lebendige Verkündigung“, betonte
Bischof Wiesemann. „Jede Sängerin und jeder Sänger ist ein
Verkünder des Evangeliums.“ Er dankte den Sängerinnen und Sängern,
den Chorleitern und Dekanatskantoren ebenso wie den
Verantwortlichen der Diözesan-Kirchenmusik für ihren „großartigen
und wichtigen Dienst.“
Komponist Christopher Tambling: „Stolz auf die wunderbaren
Sängerinnen und Sänger“
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des
Diözesan-Cäcilienverbandes wurde beim Pontifikalamt in der
Marienkirche die „Missa in B“ von Christopher Tambling für
gemischten Chor, Bläser, Orgel und Röhrenglocken uraufgeführt. Der
Komponist, der als Musikdirektor an der berühmten Downside-Schule
bei Bath in Südengland sowie als Organist und Leiter der Schola
Cantorum an der dortigen Abtei tätig ist, war in Landau selbst
anwesend. Seine mittlerweile auch hierzulande weithin bekannten
Chor- und Orgelwerke bestechen durch einen in der Romantik
verwurzelten, expressiven Stil, der sich insbesondere durch
ausgefeilte Harmonik und raffinierte Rhythmik auszeichnet.
Angeregt durch einen Chorleiter-Workshop im Februar, hatten sich
die Chorsänger über Monate auf die Aufführung in Landau
vorbereitet. Das Ergebnis war ebenso eindrucksvoll wie
überwältigend. „Es ist das Kennzeichen großer Musik, dass sie die
Seele anrührt und weite Räume des musikalischen Erlebens eröffnet“,
fasste Bischof Wiesemann seine Begeisterung in Worte. Den
Komponisten Christopher Tambling, der im Anschluss an den
Gottesdienst viele Notenblätter zu signieren hatte, hat die
Aufführung „mit großer Freude erfüllt“. Er sei stolz auf die
„wunderbaren Sängerinnen und Sänger“, die sein Werk so
eindrucksvoll zu Gehör gebracht haben. Der festliche Charakter des
Stücks sei in der Landauer Marienkirche besonders gut zur Geltung
bekommen, auch dank des erstmaligen Einsatzes der Röhrenglocken und
eines Bläserensembles in seinem kompositorischen Schaffen. „Diese
Messe wird ihren Siegeszug antreten, im Bistum Speyer und darüber
hinaus“, ist sich Diözesan-Kirchenmusikdirektor Markus Eichenlaub
sicher. In seinen Händen lag die musikalische Gesamtleitung der
Aufführung. Sein Dirigat wurde von weiteren Chordirigenten im Raum
und auf der Empore der Marienkirche übernommen und auf mehrere
Bildschirme in der Marienkirche übertragen. Eine Stärke des neuen
Werkes von Christopher Tambling sieht Markus Eichenlaub darin, dass
es auch in kleineren Besetzungen zur Aufführung gebracht werden
kann.
Vielfältiges Programm mit Stadtführungen, Kirchen- und
Orgelvorstellungen
Erstmals wurde beim Diözesan-Kirchenmusiktag am Nachmittag
ein Kulturprogramm angeboten. Nach dem Mittagessen im Hof der
Maria-Ward-Schule standen Stadtführungen sowie Orgelvorführungen
und theologische Erläuterungen der Marienkirche, der Stiftskirche
und der Augustinerkirche zur Auswahl. Den Abschluss bildete eine
Dankandacht in der Augustinerkirche. Sie wurde liturgisch von
Regens Markus Magin, dem Diözesanpräses für die Kirchenmusik im
Bistum Speyer, und Domkapitular Franz Vogelgesang, dem Leiter der
Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats, gestaltet.
Musikalisch bereicherten Kanons aus dem neuen Gotteslob die
Andacht.
Veranstaltet wurde der 23. Diözesan-Kirchenmusiktag von der
Abteilung Kirchenmusik des Bischöflichen Ordinariats gemeinsam mit
dem Diözesan-Cäcilienverband. Für Anni und Irmgard Köwler vom
gemischten Chor Schönau war es ein „einmaliges Erlebnis, die große
Gemeinschaft von Sängerinnen und Sängern“ zu erleben. „Bei der
Tambling-Messe haben wir mehrfach Gänsehaut gehabt, so sehr hat uns
die Musik berührt“, geben die beiden Frauen unumwunden zu. Sie
waren das erste Mal bei einem Diözesan-Kirchenmusiktag und „sicher
nicht das letzte Mal.“ Text und Foto: is
29.09.2014
Last Minute bei der Dommusik Speyer - Sondertarif für Schüler und Studierende
Speyer- Die Dommusik Speyer bietet bei
allen Konzerten einen Sondertarif für Schüler und Studierende an.
Eintrittskarten, die zehn Minuten vor Vorstellungsbeginn noch nicht
verkauft worden sind, können von dieser Personengruppe zum
Sonderpreis von 5 Euro an der Abendkasse erworben werden.
Dies gilt für alle angebotenen Kategorien und alle Konzerte der
bald beginnenden Internationalen Musiktage Dom zu Speyer
(Eröffnungskonzert am 27.09., 20 Uhr).
„Wir wollen mit diesem Last-Minute-Tarif jungen Menschen den
Besuch unserer Konzerte ermöglichen und ihr Interesse für
geistliche Musik stärken“, so die Dommusik in einer Mitteilung.
Weiter Informationen: www.dommusik-speyer.de
19.09.2014
Dommusik Speyer stellt neues Programm vor
„Musik in Liturgie und Konzert“
Speyer- Die Dommusik Speyer präsentiert
ihr neues Halbjahresprogramm „Musik in Liturgie und Konzert“
(Januar bis August 2014). „Wir haben viele interessante
Veranstaltungen für unsere Besucher vorbereitet“, so
Domkapellmeister Markus Melchiori bei der Vorstellung.
Im Konzertbereich liegt der Schwerpunkt des ersten Halbjahres
auf der Orgelkonzertreihe mit den Domorganisten Deutschlands. Der
Auftakt zu dieser Reihe ist am 21. April mit dem Speyerer
Domorganist Markus Eichenlaub. Wieder mit im Programm ist die
Konzertreihe „Cantate Domino“ (Singet dem Herrn): Bei freiem
Eintritt wird an jedem Samstag in der Fastenzeit um 18 Uhr mit
unterschiedlichen Ensembles zum Lobe Gottes an verschiedenen Orten
im Dom musiziert.
Eine Vorschau gibt das Programm auf die Internationalen
Musiktage Dom zu Speyer. Die Musiktage beginnen am 27. September
mit der Aufführung des Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy.
„Erstmalig bieten wir unseren jüngsten Gästen dieses Jahr an zwei
Terminen ein Orgelkonzert für Kinder an“, so Melchiori
abschließend.
Die Programme können kostenlos bei der Geschäftsstelle der
Dommusik angefordert werden, liegen im Dom oder in der Tourist Info
in Speyer aus und sind im Internet unter www.dommusik-speyer.de als
Download verfügbar.
Kartenvorverkauf:
Online-Buchung auf www.reservix.de
Ticket-Hotline: 01805/700733 (rund um die Uhr, 0,14 €/Minute aus
dem deutschen Festnetz; aus dem Mobilfunknetz höchstens 0,42
€/Minute) bei der Tourist-Information der Stadt Speyer,
Maximilianstr. 13, 67346 Speyer oder bundesweit bei allen
ReserviX-Vorverkaufsstellen. is
Programm der Dommusik:
28.01.2014
Last Minute bei der Dommusik
Neuer Tarif für
Schüler und Studierende
Speyer- Ab sofort bietet die Dommusik
Speyer bei allen Konzerten einen Sondertarif für Schüler und
Studierende an.
Eintrittskarten, die zehn Minuten vor Vorstellungsbeginn noch
nicht verkauft worden sind, können von dieser Personengruppe zum
Sonderpreis von fünf Euro erworben werden. Dies gilt für alle
angebotenen Kategorien.
Erstmalig sind diese Karten beim Weihnachtskonzert (20.
Dezember, 20 Uhr) und beim Neujahrskonzert (1. Januar, 15 Uhr) an
der Kasse verfügbar. „
Wir wollen mit diesem Last-Minute-Tarif jungen Menschen den
Besuch unserer Konzerte ermöglichen und ihr Interesse für
geistliche Musik stärken,“ so die Dommusik in einer
Pressemeldung. is
Ein neuer Ton im Dom: Domsingknaben und Mädchenchor gegründet
Dommusik Speyer geht neue Wege im Kinder- und
Jugendchorbereich
Speyer- Die Dommusik Speyer hat in diesem
Herbst die Chorgruppen im Kinder- und Jugendchorbereich neu
aufgestellt. Künftig gibt es einen Mädchen- und einen Knabenchor am
Dom zu Speyer. „Am Dom zu Speyer gab es bereits ab dem 9.
Jahrhundert eine Domsingschule für Knaben. Wir knüpfen damit an die
Chortradition der europäischen Kathedralen an, die auch heute noch
gepflegt wird. Zum Großteil wurden die Knabenchöre an den deutschen
Bischofskirchen in den 1960er Jahren bereits wieder belebt, “ so
Domkapellmeister Markus Melchiori. Eine Trennung nach Geschlecht
trage den unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Kinder und
Jugendlichen besser Rechnung. Der Stimmbruch der Jungen sei eine
schwierige Zeit für die Chorarbeit. „In einem reinen Knabenchor
gelingt der Übergang besser. Die Jungen bleiben im Chor, obwohl das
Singen zeitweise nicht gut möglich ist. Die gewachsene Gemeinschaft
hält den Chor zusammen, “ so Domkantor Alexander Lauer. Ein
eigenständiger Mädchenchor belebe die Chorlandschaft am Dom durch
ein besonderes Klangbild und die Pflege der Musik für
gleichstimmigen Chor.
Die Anzahl der jungen Sängerinnen und Sänger ist in den letzten
zwei Jahren stetig angestiegen. Dies macht eine Neuorganisation
möglich. Die Chorgruppen unterstützen die Liturgie im Dom, wirken
bei Konzerten mit und besuchen Chortreffen im In- und Ausland.
Sowohl der Mädchenchor am Dom zu Speyer (Leitung: Domkapellmeister
Markus Melchiori) als auch die Speyerer Domsingknaben (Leitung:
Domkantor Alexander Lauer) haben mehrere Unterrichtsgruppen, die
nach Alter gestaffelt sind.
Mehr Infos und Beratung unter www.dommusik-speyer.de oder
Tel. 06232/102-132. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Das Angebot
ist kostenfrei. is
14.11.2013
Die Orgeln im Dom zu Speyer
Neuer Flyer
mit Beschreibung der Instrumente erschienen
Speyer- „Die Nachfrage nach einer solchen
Information ist groß“, kommentiert Domkapellmeister Markus
Melchiori das Erscheinen des Flyers „Die neuen Orgeln im Dom zu
Speyer“.
In einem Faltblatt werden beide Instrumente in Wort (Deutsch/
Englisch) und Bild vorgestellt.
Erbaut wurden die Orgel auf dem Königschor (Weihe 2008) und die
Hauptorgel (2011) von der 1885 gegründeten Orgelbauwerkstatt
Romanus Seifert & Sohn aus Kevelaer.
Bestandteil des Flyers sind Informationen zu den Besonderheiten
der Instrumente, zur Baugeschichte sowie die Dispositionen der
Orgeln. Ab sofort kostenlos anzufordern bei der Dommusik Speyer,
dommusik@bistum-speyer.de,
Telefon 0 62 32/102-132. is
15.08.2013
Dommusik Speyer stellt Chorbuch vor
Leitwort des
Chortreffens erklingt als Uraufführung
„Die Sommerpause fällt in diesem Jahr kürzer aus als gewohnt,“
stellt der Speyerer Domkapellmeister Markus Melchiori
schmunzelnd fest. Der Grund dafür liegt in der zeitintensiven
Vorbereitung des Deutschen Jugendchortreffens des Pueri Cantores
Verbandes. Im September (20.-22.09.) werden in Speyer 700 junge
Sängerinnen und Sänger als Gäste im Speyerer Dom erwartet. Für die
Teilnehmer wird ein umfangreiches Programm mit Gottesdiensten,
Konzert und Freizeitaktivitäten geplant. Gerade fertig geworden ist
das Chorbuch des Treffens mit einer Zusammenstellung der Lieder und
Gesänge, die während der Tage zu Gehör kommen. „Im Chorbuch ist
Bekanntes und Neues gleichermaßen vertreten. Wir freuen uns
besonders über die Auftragskomposition des britischen Komponisten
John Barnard, der für uns das Leitwort „Meinen Frieden gebe ich
Euch“ vertont hat. Der Titel „Peace I leave with you“
ist also eine Uraufführung,“ so Domkantor Alexander Lauer bei
der Vorstellung des Chorbuches. „Wir freuen uns sehr auf die vielen
Begegnungen und das gemeinsame Musizieren.“
Bischöfliches Ordenariat Speyer, Presse
05.08.2013
Chorfreizeit der Dommusik im Salzburger Land
Kinder- und Jugendkantorei am Gipfelkreuz der Bischlinghöhe
Speyer- Unter der Leitung von Domkapellmeister
Markus Melchiori und Domkantor Alexander Lauer fand in diesem Jahr
die erste Singfreizeit der „Kinder- und Jugendkantorei am Dom zu
Speyer“ statt.
Mit dem Bus ging es in ein Gästehaus im Salzburger Land. Neben
den Chorproben, die jeden Tag fester Bestandteil des Tagesablaufs
waren, bekamen die jungen Sängerinnen und Sänger auf Wanderungen
und Exkursionen einige interessante Besonderheiten der Gegend zu
sehen.
So standen ein Besuch der Burg Hohenwerfen mit einer
Greifvogelschau und die riesige Eishöhle in Werfen auf dem
Programm. Besonders spannend war für die jungen Musikerinnen und
Musiker der Besuch des Geburtshauses von W. A. Mozart in
Salzburg.
„Die Gemeinschaft ist während der Tage weiter zusammengewachsen.
Das ist gut für unsere Arbeit,“ so Domkapellmeister
Melchiori.
Vorschlag für Bildunterschrift: Kinder- und Jugendkantorei am
Gipfelkreuz der Bischlinghöhe
18.07.2013
„Heiter in aller Traurigkeit – melancholisch in aller Fröhlichkeit“
Giora Feldman
und sein Ensemble „Blonde Gitanes“ begeistern Speyerer
Publikum
spk.Speyer. Er ist noch immer ein absoluter
„Zuhörer-Magnet“, ein musikalisches Ereignis allererster Güte“ -
der „König des Klezmer“, Giora Feldman. Und so war die
barocke Dreifaltigkeitskirche auch bei seinem jüngsten Gastspiel in
Speyer, bei dem er - gemeinsam mit dem von ihm vor gut drei Jahren
„entdeckten“ Münchener Ensemble „Gitanes Blondes“ - sein
aktuelles Programm „This is very Klezmer“ vorstellte, wieder
„bis unters Dach“ besetzt, als der charismatische Klarinettist
damit begann, seine einnehmende Wärme verströmenden Klänge in das
weite Kirchenschiff zu schicken. „In aller Traurigkeit heiter – in
aller Fröhlichkeit melancholisch“, so hat Feldman selbst einmal das
Wesen dieser Musik charakterisiert, die einst aus dem „Schtetl“,
den jüdischen Gemeinden Osteuropas entspross und sich von dort bis
heute fast über die gesamte Welt ausbreitete..
Dort, in Osteuropa - genauer gesagt in Bessarabien - liegen auch
die Wurzeln Feldmans, dessen Vorfahren einst über Generationen
hinweg bei Hochzeiten, Bar Mitzwa-Feiern und anderen jiddischen
Feierlichkeiten aufspielten, ehe sie 1905 wegen der wieder einmal
aufkommenden Pogromen nach Südamerika auswanderten. Dort, in der
argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, kam 1936 der kleine Giora
zur Welt und wuchs in einer von dieser so ganz besonderen Musik
geprägten Atmosphäre auf. Sein Vater war sein erster Lehrer, das
Orchester des berühmten „“Teatro Colon“ in Buenos Aires die erste
Ensemble-Station des damals 18jährigen Klarinettisten. Zwei Jahre
später ging er als Bassklarinettist zum nicht weniger berühmten
„Israel Philharmonic Orchestra“, dem er dann 18 Jahre lang
angehören sollte. Anfang der 1970er Jahre begann er dann seine
einzigartige Solokarriere als Klezmer-Musiker und gastierte von da
an, von seinem Wohnsitz in New York aus, in aller Welt.
Seit Jahren
nun ist der gläubige Jude allerdings vor allem in Deutschland
tätig, in dem Land, dem er sich seit vielen Jahren besonders eng
verbunden fühlt. „Deutschland ist meine Heimat“, beschreibt er
zuletzt in einem Interview seine Gefühle., „Ja. Ich bin Jude, aber
wenn ich spiele, bin ich vor allem Musiker..... Sie und ich, wir
waren beide nicht beteiligt am Desaster der Vergangenheit. Warum
sollten wir also dafür büßen? Wir übernehmen die Verantwortung,
indem wir zusammen arbeiten“.
Kein Wunder, dass es dem großen Künstler, Humanisten und
Menschenfischer Giora Feldman bei einer solchen Lebenseinstellung
des Verzeihens, der Vergebung und der Nächstenliebe immer wieder
leicht fällt, die Herzen der Menschen auch „im Land der Täter“ für
sich zu gewinnen.
So jetzt auch wieder in Speyer, wo er sich, wie überall, mit
seiner Musik über eine stetig wachsende Fan-Gemeinde freuen kann.
Anders als in früheren Jahren, wo er noch mit einem von ihm selbst
zusammengestellten Ensemble unterwegs war, hat er jetzt mit den
„Gitanes Blondes“ ein Ensemble an seiner Seite, das schon lange
bevor es auf Feldman traf, seinen eigenen „Sound“ gefunden hatte:
Jung, manchmal wild und scheinbar ungestüm, so präsentieren sich
die „Gitanes“ - aus der klassischen Musik kommend und erst später
dem Klezmer zugewandt – als ein Ensemble, das im Zusammenwirken mit
dem die Menschen liebenden, lebensklugen, erfahrenen, aber dennoch
– so scheint's – ewig jungen und fern jeder Routine agierenden
Klarinettisten ein beglückendes Gesamtergebnis erzielt. Ein
Ensemble und sein Solist, die wie die Musik im Judentums überhaupt
sind: Ein Paradoxon, weil sie Melancholie ganz selbstverständlich
mit überbordender Fröhlichkeit verbindet – überwältigend, weil sie
jugendlichen Pepp mit Altersweisheit kongenial in Einklang
bringt.
Mit seinem
aktuellen Programm, mit dem der inzwischen 86jährige Einblicke in
musikalische Kulturen ganz unterschiedlicher Weltregionen gewährt,
legt er zugleich ein Zeugnis ab für die Universalität des
Judentums. Traditionelle Titel aus dem Jiddischen - von Osteuropa
über Israel und bis New York heute ebenso bekannt wie inzwischen,
glücklicherweise, auch wieder in Speyer, wohin mit der Einweihung
der neuen Synagoge „Beith Schalom“ auch wieder jüdisches Leben und
jüdische Kultur zurückgekehrt sind,
Ein musikalisches Ereignis der Sonderklasse, was der
Klarinettist da gemeinsam mit seinen „Gitanes“ dem Speyerer
Publikum bot und das zu Recht mit nicht enden wollendem Beifall
belohnt wurde Giora Feldman und „seine Buben“ „zahlten“ das dem
enthusiastischen Auditorium mit gleich mehreren Zugaben zurück...
Foto: wam
17.01.2013
Zwei neue CDs mit Orgelmusik aus dem Dom zu Speyer
Markus Eichenlaub und
Christoph Keggenhoff präsentieren neue Domorgeln
Speyer- Zwei neue CDs mit Orgelmusik aus
dem Dom zu Speyer sind jetzt erschienen. Unter dem Titel
„Himmlische Klänge - Grandioses Raumerlebnis“ werden die beiden
Orgeln im Kaiser- und Mariendom auf der neuen CD von Domorganist
Markus Eichenlaub vorgestellt. Die musikalische Bandbreite der
ersten CD-Aufnahme des Domorganisten an der neuen Hauptorgel und
der Orgel auf dem Königschor ist weit gesteckt. Sie reicht von der
frühen englischen Instrumentalmusik und Meistern der barocken
Orgelmusik über romantische Orgelmusik aus England bis zur
Klangvielfalt des 20. Jahrhunderts.
Die zweite CD-Einspielung „Die große Orgel im Kaiserdom zu Speyer“
mit dem stellvertretenden Domorganisten Christoph Keggenhoff am
Spieltisch des Instruments umfasst Werke vom Orgelmeister des
Barock Johann Sebastian Bach über die der deutschen Romantik
zuzurechnende Orgelkunst des Virtuosen August Gottfried Ritter und
die schulbildende Orgelsymphonik César Francks bis hin zur mitunter
exotischen Klangvielfalt des 20. Jahrhunderts, hier vertreten in
den Werken des Franzosen Jehan Alain.
Beide CDs können zum Preis von jeweils 15 Euro (zuzüglich
Versandkosten) bei der Speyerer Dommusik, Telefon 0 62 32/102-132,
E-Mail: dommusik@bistum-speyer bestellt
werden. Die Auslieferung erfolgt ab Anfang Februar.
Bischöfliches Ordenariat Speyer, Presse
16.01.2013
Bach und Britten im Mittelpunkt
Amt für Kirchenmusik legt Konzertprogramm für 2013
vor
Speyer- Werke von
Bach, Britten und Schubert stehen im Mittelpunkt des
Konzertprogramms des Amts für Kirchenmusik der pfälzischen
Landeskirche für das Jahr 2013. Zehn Konzerte und zwei
Musikgottesdienste seien in verschiedenen pfälzischen Kirchen
zwischen März und November geplant, teilte das Amt für Kirchenmusik
am Donnerstag in Speyer mit. Die Leitung der Konzerte mit
Orchestern aus der Landeskirche, aber auch anderen Ensembles, hat
Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald.
Der Konzertreigen startet am 2. März, um 18 Uhr in der
Ludwigshafener Friedenskirche mit der Matthäus-Passion von Johann
Sebastian Bach. Aufführende sind die Evangelische Jugendkantorei
der Pfalz, die Evangelische Kinderkantorei, das Leipziger
Barockorchester und das Barockorchester "L?arpa festante". Eine
weitere Aufführung findet am 3. März, um 17 Uhr in der Speyerer
Dreifaltigkeitskirche statt.
In der Reihe Bachkantate-Bibelwort steht die Kantate "Wir danken
dir Gott, wir danken dir" am 28. April um 18 Uhr in der
Dreifaltigkeitskirche Speyer auf dem Programm. Aufführende sind der
Bachchor der Pfälzischen Singgemeinde, das Orchester Corona
Palatina und Vokalsolisten.
Benjamin Brittens "War Requiem (Opus 66)" steht am 25. Mai um 19
Uhr auf dem Programm in der Abteikirche Otterberg. Wiederholt wird
das Konzert am 26. Mai, um 18 Uhr in der Landauer Stiftskirche.
Gestaltet wird es von der Evangelischen Jugendkantorei der Pfalz
mit Ehemaligen, der Frankfurter Kapelle und dem Knabenchor
Collegium Iuvenum Stuttgart. Die Kammerorchesterleitung hat der
Landauer Bezirkskantor Stefan Viegelahn.
Ein A-Cappella-Programm mit Meisterwerken der Motettenkunst gibt
es am 7. September, um 17 Uhr in der Kirche Rockenhausen sowie am
8. September um 19 Uhr in der Kirche Mutterstadt. Weitere Termine
sind am 28. September, um 18 Uhr in der Stadtkirche Kusel und am
29. September um 18 Uhr in der Stiftskirche Neustadt.
Franz Schuberts Messe in Es-Dur wird am 16. November um 17 Uhr
in der Alexanderskirche in Zweibrücken sowie am 17. November, um 17
Uhr in der Gedächtniskirche in Speyer erklingen. Die
Kammerphilharmonie Mannheim, die Pfälzische Singgemeinde und
Vokalsolisten bringen das Werk auf die Bühne.
Die Reihe Bachkantate-Bibelwort wird fortgesetzt am 24.
November, um 18 Uhr in der Apostelkirche Ludwigshafen. Der Bachchor
der Pfälzischen Singgemeinde, das Orchester Corona Palatina und
Vokalsolisten führen die Kantate "Wachet auf, ruft uns die Stimme"
auf. Die Predigt in dem Gottesdienst hält Kirchenpräsident
Christian Schad. EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ, Speyer,
Pressestelle www.evkirchepfalz.de
09.01.2013
Beeindruckendes, religionsübergreifendes Bekenntnis zu dem „einen, gemeinsamen Gott“
Türkischer
„Chor der Zivilisation“ mit Gesängen aus vier Religionen und in
neun Sprachen zu Gast in der Speyerer Gedächtniskirche
spk. Speyer. Es war durchaus mehr als „nur“ ein Konzert
von großartiger musikalischer Qualität, das da jetzt in der
Gedächtniskirche geboten wurde, als der türkische „Chor der
Zivilisation“ auf seiner Europa-Tournee in Speyer Station machte –
es war ein beeindruckendes, religionsübergreifendes Bekenntnis zu
dem „einen, gemeinsamen Gott“.
Muslime, Juden und Christen aus der südtürkischen Stadt Antakya
nahe der gefahrvollen syrischen Grenze haben sich vor fünf Jahren
in dieser Chorgemeinschaft aus derzeit stattlichen 130 Sängerinnen
und Sängern zusammengefunden, um die Botschaft von Frieden und
Toleranz zwischen den Religionen und Ethnien in die Welt hinaus zu
tragen. Für diesen Anspruch – Respekt! - ist die Gruppe bereits für
den Friedensnobelpreis nominiert worden.
Eine Kerngruppe von 24 Mitgliedern des von Yilmaz Özfirat
vorzüglich vorbereiteten und geführten Laienchores – begleitet von
zehn Instrumentalisten auf den traditionellen orientalischen
Langflöten, den Gitarren, Geigen und Trommeln Vorderasiens – waren
kurzfristig vom Akademischen Dialogkreis Mannheim im Zusammenwirken
mit der protestantischen Gesamtkirchengemeinde Speyer, den
katholischen Pfarreien in der Stadt, der Jüdischen Kultusgemeinde
der Rheinpfalz und der rührigen, jungen Speyerer
türkisch-islamischen Gemeinde in die Dom- und Kaiserstadt
eingeladen worden.
Und was
möglich wird, wenn alle Religionen gemeinsam „an einem Strang
ziehen“ und zusammenstehen, das zeigte sich an diesem Abend an der
überwältigenden Resonanz, die die Einladung bei den Angehörigen
aller Gruppen gefunden hatte: Gut 800 Besucher aller vier
Konfessionen und Religionen fanden den Weg in das Gotteshaus – für
den sichtlich bewegten „Hausherrn“, Pfarrer Uwe Weinerth,
fast so etwas wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest.
Entsprechend „vorweihnachtlich“ ging es dann auch in dem Konzert
zu, wo religiöse und weltliche Gesänge der vier Bekenntnisse
polyglott in neun verschiedenen Sprachen erklangen: auf Türkisch,
Armenisch und Kurdisch, auf Hebräisch und Arabisch, auf Deutsch und
Latein, auf Aserbaidschanisch und auf Englisch. Für jeden der aus
unterschiedlichen Religionen, Sprachen und Ethnien kommenden
Besucher gab es Vertrautes, etwas, was zum Mitsummen und
schließlich zum Mitsingen aus vollem Herzen einlud.
„Bei uns
zuhause steht der Imam neben dem Pfarrer und der Akademiker neben
dem Arbeiter“, erläuterte Chorleiter Yilmaz Özfirat und definierte
den Anspruch und das Ziel seiner Gemeinschaft und ihrer Musik
damit, dass „am Ende sieben Milliarden Menschen auf der ganzen Welt
gemeinsam für den Frieden singen mögen“. Mit eindringlichen Worten
setzte sich der Dirigent für mehr Toleranz gegenüber allen Kulturen
und Religionen ein, denn „wir sind alle Kinder Adams“.
Sicher ein höchst ambitioniertes Ziel, dem sich die Menschheit
aber wohl nie nähern wird, wenn nicht irgendwo in der Welt Menschen
damit beginnen – den ersten Schritt dazu gehen. Am letzten
Donnerstag war die Speyerer Gedächtniskirche der Ort, um diesen so
wichtigen ersten Schritt zu gehen. Foto: miwa
24.12.2012
Zweimal begeistert gefeiert:
Johann Sebastian Bach's „Weihnachtsoratorium“ im
Speyerer Dom für kleine und für große Kinder
spk.
Speyer. Für viele Musikfreunde in Speyer und weit über die
Region hinaus gehört er inzwischen längst zum vorweihnachtlichen
Ritual; Der Besuch bei Johann Sebastian Bach's
„Weihnachtsoratorium“ im Speyerer Dom – seit vielen Jahren immer am
letzten Freitag vor dem Fest. Auch in diesem Jahr waren wieder so
viele Besucher in die winterlich kalte Kathedrale gekommen, dass es
schon lange vor Beginn des Konzertes keine freien Plätze mehr
gab.
Gleich zu Beginn des Konzertes mussten die Veranstalter, die
Speyerer Dommusik, auf eine bedeutsame Umbesetzung hinweisen: Für
den erkrankten Domkapellmeister Markus Melchiori hatte Domkantor
Alexander Lauer kurzfristig die Leitung sowohl des
„Weihnachtsoratoriums für Kinder“ am Nachmittag wie der Aufführung
der Kantaten 1 – 3 des großartigen Werkes des Thomaskantors
übernommen. Und um es gleich vorweg zu sagen: Lauer entledigte sich
dieser Herausforderung – für ihn war es das erste Mal, dass er
diesem fordernden Werk vorstand - mit großem Bravour, so dass die
Zuhörer am Ende viel Grund zu ehrlichem Applaus hatten.
Vom ersten Augenblick an, als Pauken und die hohen
Bach-Trompeten zum „Jauchzen und Frohlocken“ über die Geburt des
Erlösers aufriefen, folgten der bestens präparierte Speyerer
Domchor und die Jugendkantorei am Dom zu Speyer, begleitet von der
„Churpfälzischen Hofkapelle“, ihrem Chorleiter mit größter
Aufmerksamkeit, stellten sich rasch auf Tempiwechsel ein und nahmen
bereitwillig seine dynamischen Vorgaben auf.
Einmal mehr absolut überzeugend der Umgang des Apparates mit dem
höchst anspruchsvollen, weil koloraturenreichen Chores „Ehre sei
dir Gott gesungen“ - mächtig und beeindruckend der traditionell am
Ende des Konzertes wiederholte Eingangschor zur 3. Kantate,
„Herrscher des Himmels“. Alexander Lauer führte seine Ensembles
überaus souverän um die Klippen dieses Werkes, dirigierte
unprätentiös und mit großer Aufmerksamkeit speziell für den
Chor.
In diese Ensemble-Leistung fügte sich auch das überzeugende
Solisten-Quartett stets werkdienlich ein: Zuvörderst der Tenor
Andreas Kohlhepp, der als Evangelist und Solist in der
halsbrecherischen Arie „Frohe Hirten eilt, ach eilet“ mit seiner
sehr körperbezogenen Stimme den Gegenentwurf zu den in den letzten
Jahren so sehr „in Mode gekommenen“, entmaterialisierten
Evangelisten bot: Mit lyrischem Timbre in den Rezitativen, in der
Arie kraftvoll und mit klarem Kern erreichte er seine Zuhörerschaft
auch noch in den letzten Reihen des riesigen romanischen
Gotteshauses.
Der Bassist
Klaus Mertens, seit Jahren eine der Säulen des
Oratoriengesanges im deutschsprachigen Raum und gerade auch mit dem
„WO“ auf zahlreichen Einspielungen mit Referenz-Charakter verewigt,
überzeugte auch in dieser Aufführung durch seinen gewohnt
souveränen Auftritt. Seine „Parade-Arie“ „Großer Herr und starker
König“ präsentierte er im Dialog mit der Solotrompete – Alexander
Lauer standen für dieses Konzert erfreulicherweise wieder zwei
Naturtrompeten mit ihrem ganz eigenen Klangcharakter zur Verfügung
– mit weit ausholendem Gestus und großer gestalterischer Tiefe.
In dieses
Quartett fügten sich auch die beiden Frauenstimmen kongenial ein:
Die Sopranistin Stefanie Fels-Lauer, mit ihrer wunderbar
leichten, obertönigen Stimme – ein Inbegriff des Klarheit
verströmenden Verkündigungsengels. Neben ihr die Altistin Marion
Eckstein mit ihrem warmen, einnehmenden Timbre, die
insbesondere bei ihrer solistischen Schlüsselstelle - der von dem
Rezitativ „Nun kommt mein liebster Bräutigam“ vorbereiteten Arie
„Bereite dich, Zion“ - ihrer Verantwortung für den Fortgang des
Werkes in vollem Umfang gerecht wurde.
Eine wunderbare Ensembleleistung – darüber waren sich die
dankbar-begeisterten Zuhörer einig, die den Akteuren mit
langanhaltendem Beifall für diese Aufführung dankten. „Jetzt kann
Weihnachten kommen!“, meinte so mancher, als er den Heimweg antrat
- mit kalten Füßen, aber erwärmtem Herzen. Und darauf kommt es ja
schließlich an.
„Weihnachtsoratorium für Kinder“ - von und mit Michael
Gusenbauer.
Am Nachmittag
schon hatte die Protagonisten der Speyerer Dommusik die Kinder aus
Speyer und der Umgebung zu einer entzückenden Variante des großen
Bach'schen Opus eingeladen. Hauptakteur dabei: der aus Hallein im
Salzburger Land stammende Musiker Michael Gusenbauer. Er hat
das reizende, gut 45minütige Werk geschrieben und ist darin als
Hirte zugleich auch der Vermittler der Frohen Botschaft vom Kommen
des Heilands.
Die zahlreichen Kinder, die samt Eltern und Großeltern den Dom
dicht besetzt hatten, staunten nicht schlecht, als Michael
Gusenbauer ihnen mit weicher, sanfter und einnehmender Stimme die
Geschichte von Maria und Josef und dem Kind in der Krippe erzählte
- als er das pieksende, störrische Stroh durch seine Hände in die
Krippe rieseln ließ, in der das Christuskind sein erstes Lager
nehmen musste.
Mit weit geöffneten Augen und Ohren – und manchmal auch mit
offenen Mündern – so verfolgten die Kinder das spannende Geschehen,
zu dem Chor, Solisten und Orchester kleine „Häppchen“ aus dem
Bach'schen „Weihnachtsoratorium“ servierten, Stefanie
Fels-Lauer mit betörender Schlichtheit „das Lied des
Christkindes:“ anstimmte: „Vom Himmel hoch, da komm ich her“.
Da mögen wohl so manche – kleine wie große Kinder - einen Blick
in den in diesem Augenblick weit geöffneten Himmel getan haben.
Dass Michael Gusenbauer mit seinem Stück seinen kleinen
Zuschauern nebenbei auch noch ein Stück praktischer
Instrumentenkunde mitgab, indem er sie darüber bestimmen ließ,
welches Instrument sich am besten dafür eignet, den „großen Herrn
und starken König“ zu begrü0en – die Flöte, die Oboe, die Violine,
der tiefe Kontrabass, das Cello oder gar die Orgel? Natürlich war
es auch nach Meinung der Kinder die glanzvolle Trompete, die die
Herrlichkeit des Herrn und Königs am besten repräsentiert.
Mit dem
liebevollen Rat, sich das ganze „Weihnachtsoratorium“in den
kommenden Tagen doch einmal in voller Länge im Radio oder im
Fernsehen anzuhören oder – besser noch – eine der zahlreichen
Aufführungen zu besuchen, die derzeit landauf, landab angeboten
werden, wies er seinen kleinen Gästen einen Zugang zu dem Werk, von
dem er abschließend meinte, es sei letztlich am besten, wenn man,
wie die Kinder und Jugendlichen in der Jugendkantorei am Dom zu
Speyer, selbst mit dabei ist, selbst mitsingt, wenn es darum
geht,das neugeborene Kind in der Krippe zu begrüßen
Ein wunderbar gemütvolles Stück, das in diesen hektischen Tagen
etwas von der weihnachtlichen Freude erahnen lassen kann, die den
Älteren nur allzu oft für immer verloren scheint.
Danke dafür an Michael Gusenbauer und den ganzen Apparat von der
Speyerer Dommusik – und: Wiederholung im nächsten Jahr ist Pflicht.
Foto: wawi; cj
23.12.2012
Begeisternder Jubel zum Ende der „Internationalen Musiktage Dom zu Speyer“
Edward Elgars
Oratorium „The Kingdom“ in eindrucksvoller
Interpretation.
Auch Musikkennern ist er oft nur als Komponist patriotischer
Hymnen wie „Pomp & Circumstance“ oder „Land of Hope and Glory“
- Schluss- und Höhepunkte zahlloser Konzerte wie den „Last Nights
of the Proms“- durch sein berühmtes Salonstück „Salut d'amour“ oder
allenfalls noch durch seine berühmten „Enigma-Variationen“ bekannt:
Der leidenschaftliche, englische Spätromantiker Edward Elgar. Im
restlos ausverkauften Speyerer Dom präsentierte sich jetzt der
große Brite im Abschlusskonzert der diesjährigen „Internationalen
Musiktage Dom zu Speyer“ - zugleich auch krönendes Finale des
„Musiksommers Rheinland-Pfalz 2012“ - von seiner anderen Seite als
Schöpfer glanzvoll-grandioser Oratorien.
Dazu hatten sich die Domchöre aus Rottenburg, Speyer und Trier
das vielleicht bedeutendste Werk Elgars aus diesem Genre, sein
großes Oratorium „The Kingdom“ ausgewählt. Und um es gleich vorweg
zu sagen – die Speyerer Aufführung geriet dem Ensemble mit seiner
gewaltigen, gut 180köpfigen Sängerschar von beeindruckender
Qualität gemeinsam mit der „Deutschen Staatsphilharmonie
Rheinland-Pfalz“ und dem überragenden Solistenquartett zu einem
denkwürdigen Konzertereignis.
Schade deshalb
für jeden Freund außergewöhnlicher, überragender Musikevents, wenn
er diesen Termin im Speyerer Dom versäumt hat. Aber: Da gibt es ja
noch eine letzte Möglichkeit, dieses ob seines gewaltigen Apparats
und der damit verbundenen Kosten viel zu selten zu hörende Opus
doch noch zu erleben: Denn nach einer zweiten Aufführung am Sonntag
im Dom St. Martin zu Rottenburg gibt es noch eine „letzte Chance“,
wenn das Werk am kommenden Mittwoch, dem 03. Oktober 2012 – dem
Tag der Deutschen Einheit - um 17.00 Uhr im Hohen Dom zu
Trier ein weiteres Mal erklingen wird. Hinfahren lohnt sich da
allemal – doch Achtung: Auch für dieses Konzert gibt es nur noch
wenige Restkarten – deshal vorher buchen.
Das Werk, durchweg nach Originaltexten aus der Heiligen Schrift
abgefasst, schlägt einen beeindruckenden Bogen von der Himmelfahrt
Christi und der Erwählung des Apostels Matthias über das
Pfingstgeschehen, erzählt in berührender Weise die Geschichte von
der Heilung des Lahmen an der „Schönen Pforte“ des Tempels zu
Jerusalem und mündet schließlich nach vielfältigen Zitaten aus dem
Alten Testament in das Herzstück der christlichen Liturgie, das
Abendmahl, ein.
Musikalisch wechseln sich solistische Passagen der Protagonisten
dieses Werkes, Maria, Maria Magdalena, Johannes und Petrus –
Sopran, Alt, Tenor und Bass – mit überwältigenden Chorpassagen
ab.
„Elgar hat seinen Wagner bestens verinnerlicht“, schrieb einst
ein Kritiker über das musikdramatische Talent des großen Briten,
der auf dem Festland lange unbeachtet blieb und erst in jüngster
Zeit wieder eine Renaissance erlebt. Und in der Tat, auch im
„Kingdom“ fühlt man sich oft in eine der opulenten, überbordenden
Wagner-Opern versetzt, erlebt kaum enden wollende
Klangaufbauten.
Entsprechend
hoch sind die Ansprüche an die Ausführenden: Mit Johanna Winkel
(Sopran), Wibke Lehmkuhl (Mezzosopran), Lothar Odinius (Tenor) und
Klaus Mertens (Bass) standen dem Dirigenten-Kollektiv – die
Domkapellmeister Markus Melchiori (Speyer), Prof. Frank Leenen
(Rottenburg) und Stephan Rommelsspacher (Trier) hatten sich die
musikalische Leitung des fünfteiligen Opus „ehrlich“ aufgeteilt –
ein durchweg hochqualifiziertes Solistenensemble zur Verfügung, die
ihre Erfahrungen in großen Opernhäusern der Welt und aus der
Zusammenarbeit mit bedeutenden Dirigenten in die Zusammenarbeit
einbringen konnten.
Keine leichte Aufgabe für die Solisten und den gesamten Apparat,
sich gleich dreimal in einem Konzert auf einen anderen Dirigenten
einstellen zu müssen. Doch alle – Solisten, Chor, Orchester und
auch die vier Dirigenten - meisterten diesen Anspruch auf das beste
– Johanna Winkel gestaltete einen der großen Höhepunkte des
Oratoriums, ihre große Arie im Zentrum des vierten Teils, mit
wundervoll geführter, ausdrucksvoller Stimme. Wibke Lehmkuhl
überzeugte nicht nur in den hochdramatischen Rezitativen der Maria
Magdalena. Ein echtes Ereignis auch der Tenor Lothar Odinius mit
seinem mit heldischem Glanz ausgestatteten Organ – eine
Wagner-Stimme allererster Güte. Und dann natürlich der Bassist
Klaus Mertens, seit vielen Jahren einer der „Superstars“ des
Oratoriengesangs, der gerade erst seine Gesamteinspielung des
Kantatenwerkes von Johann Sebastian Bach mit dem Holländer Ton
Koopmann abgeschlossen hat.Sie alle zeigten eine beeindruckende
Leistung ohne Fehl und Tadel.
Das konnte man auch von den innerhalb kürzester Zeit zu einem
überzeugenden Gesamtensemble zusammengewachsenen drei Domchören
sagen. Das gemeinsame Probenwochenende auf „Maria Rosenberg“ haben
die Chöre zusammengeschweißt und zu einer wahren Höchstleistung
beflügelt: Leuchtend strahlende Soprane, weiche, durchsichtig-klare
Tenöre, fundamentale, aber auch in den Höhen überzeugende Bässe. Da
hatten es die Altistinnen – wie so oft in solchen Kompositionen -
schon schwer, sich gleichrangig neben den anderen Stimmen zu
behaupten. Dennoch – den Sängerinnen und Sänger machte die Arbeit
an diesem Stück und seine Aufführung erkennbar großen Spaß – und
das Ergebnis war dem entsprechend.
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz war ein absolut
ebenbürtiger, aufmerksam agierender Partner – ihr Konzertmeister
Nikolaus Böwer insbesondere im IV. Teil des Oratoriums vor der
großen Sopranarie mit einem hinreißenden Solostück ein weiterer
Glanzpunkt in dem Konzert.
Fazit: Die
drei Domkapellmeister sind mit der Auswahl dieses Werkes ein großes
Wagnis eingegangen – und haben überzeugend gewonnen. Die Ausgabe
2012 der „Kathedralklänge Rheinland-Pfalz“ - vom Land großzügig
unterstützt – sie war ein großes Ereignis und – zumindest in der
Speyerer Ausgabe - ein überwältigender Erfolg. Langanhaltender
Jubel und „standing ovations“ der Zuhörer belohnten die Akteure,
die sich hörbar auch selbst über ihre Leistung freuten.
Dem enthusiastisch mitgehenden Auditorium dankten die
Mitwirkenden schließlich - in bester englischer Tradition - mit dem
gemeinsam gesungenen „Jerusalem“, zu dem Edward Elgar die
Orchesterfassung besorgt hat.
„Mehr Kathedralklänge!“ möchte man am Ende dieses Konzertes
ausrufen – das Konzept hat sich bewährt und die Zusammenarbeit
zwischen diesen Chören ein vorzügliches Ergebnis gezeitigt. Bis zu
einer Wiederholung eines solchen Kooperationsprojektes sollte es
deshalb nicht zu lange dauern. spk./Fotos: ca
01.10.2012
„Musik in Liturgie und Konzert“
Dommusik Speyer
stellt Programm für Mai bis November vor
Speyer- Die Dommusik Speyer präsentiert
ihr neues Halbjahresprogramm „Musik in Liturgie und Konzert“ (Mai
bis November). „Wir haben neben Bewährtem einige neue Dinge für
unsere Besucher vorbereitet“, so Domkapellmeister Markus Melchiori
bei der Vorstellung. Einem Wunsch vieler Gottesdienstbesucher wurde
entsprochen: Künftig werden die im Gottesdienst gespielten
Orgelstücke in dem Flyer aufgeführt.
Ein großer Schwerpunkt liegt im September mit den „Internationalen
Musiktagen Dom zu Speyer“. Erstmalig finden in diesem Rahmen auch
zwei Konzerte statt, die speziell für Kinder konzipiert wurden.
„Wir sind sehr gespannt, wie dieses neue Angebot angenommen wird.
Die Musik den Kindern und jungen Menschen nahe zu bringen ist eine
wichtige, vielschichtige Herausforderung für uns“, so Melchiori
weiter.
Der Kartenvorverkauf hat begonnen. Die Programme können kostenlos
bei der Geschäftsstelle der Dommusik angefordert werden und liegen
im Dom aus.
Kartenvorverkauf: Rheinpfalz-Ticket-Service, Telefon 0180 5003417.
Weitere Infos: dommusik@bistum-speyer.
Den Programmflyer hier ansehen und
ausdrucken:
26.04.2012
Domkonzert in musikalischer Geschlossenheit und spiritueller Dichte
Speyerer Dommusik präsentiert Werke von
Mendelssohn und Rheinberger.
spk.
Speyer. Das “Stabat mater dolorosa”, die mittelalterliche
Sequenz von der schmerzensreichen Gottesmutter - durch alle Zeiten
in der Musikgeschichte Anstoss für tief bewegende Kompositionen -
sie stand als Leitmotiv über der Geistlichen Abendmusik, zu der
gestern die Speyerer Dommusik unter der Leitung von Domkantor
Alexander Lauer in der Reihe “Cantate Domino” in den Speyerer Dom
eingeladen hatte. Dabei stellte die von Lauer für dieses
hochmeditative Konzert ausgewählte Fassung der Sequenz des
Münchener Komponisten Joseph Gabriel Rheinberger sicher den
Gipfelpunkt des kompakten Programms dar, in der die
innig-kontemplative Stimmung im Hohen Dom ihren Höhepunkt
erreichte.
Hingeführt zu
diesem Werk hatten zuvor Chor- und Orgelwerke von Felix
Mendelssohn-Bartholdy, beginnend mit der Hymne “Hör mein Bitten”
op. 96 für Solostimme, Chor und Orgel, in der sich die aus
Magdeburg stammende Sopranistin Stefanie Fels-Lauer mit ihrer
berührend schönen, ohne jedes störende Tremolo geführte Stimme,
überzeugend in Szene zu setzen vermochte.
Bereits in diesem Werk konnte auch der Speyerer
Domchor einmal mehr seine besonderen Qualitäten unter Beweis
stellen: Die hohe Flexibilität und Beweglichkeit bei den Tempo- und
Stimmungswechseln, die Homogenität in und zwischen den Stimmen -
hier haben Domkapellmeister Markus Melchiori und sein Domkantor
Alexander Lauer ein Ensemble in den Händen, das mit der schwierigen
Akustik der gewaltigen Kathedrale optimal umzugehen vermag.
Das wurde auch in der Kantate “Wer nur den lieben
Gott lässt walten” spürbar, in der die drei Oberstimmen mit großer,
optimal an den Raum angepasster Beweglichkeit den auf weit
schwingende Linienführung angelegten cantus firmus im Bass
umspielten. Dazu kontrastierte auch hier die Sopranistin Stefanie
Fels-Lauer in ihrer virtuos vorgetragenen Arie “Er kennt die
rechten Freudenstunden”.
Eingebettet
waren die beiden Vokalwerke in Orgelwerke von Felix
Mendelssohn-Bartholdy, die Domkapellmeister Markus-Melchiori mit
großer Souveränität präsentierte. Er war zudem zuverlässiger
Begleiter bei der Hymne “Hör mein Bitten” zu Beginn und dem “Stabat
mater” am Ende des Programmes. Überzeugend präsentierte sich in
gewohnter Qualität auch das Speyerer Domorchester.
Die zahlreichen Zuhörer im immer noch “kühlen” Dom
vergaßen angesichts des aufgebauten und stringent durchgehaltenen
Spannungsbogens die Kälte des Raumes und ließen sich einnehmen von
der durchgängig hochkonzentriert dargebotenen, zugleich aber auch
viel Wärme verströmenden Musik. Man hätte - vom ersten Ton bis zu
dem die Stille auflösenden, dankbaren Schlussapplaus - die oft
zitierte “Stecknadel” fallen hören können - so aufmerksam verfolgte
die Zuhörerschaft die eindringliche Musik.
Diese Stimmung wurde auch in dem “Geistlichen Wort”
aufgenommen, in dem Domkapitular Josef Damian Szuba die Verbindung
der “Stabat mater dolorosa” - der Gottesmutter - zum Speyerer
Mariendom und zu allen Menschen herstellte, die in der Geschichte
unschuldig gelitten haben und zu denen auch die gehörten, “die auch
heute leiden unter Unmenschlichkeit und Gewalt: Zu den hungernden
Kindern, den Familien, die auseinander gerissen werden durch Flucht
und Vertreibung, die Opfer sind von Hass und Krieg - die durch
Terror verstörten und verängstigten Menschen, die unheilbar
Kranken, ohnmächtig Leidenden und qualvoll Sterbenden”.
Ihnen werde die Gottesmutter zu Füßen des
sterbenden Sohnes zum Vorbild, auch in einer todbringenden Umgebung
die Hoffnung nicht zu verlieren. “Sie wird auch unter deinem Kreuz
stehen”, rief Szuba der Gemeinde zu, “sie wird da sein im
Augenblick auch deines Todes”.
Mit einem
Gedicht der heiligen Edith Stein, in dem diese ihre eigene Nähe und
Verbundenheit mit der leidenden Gottesmutter beschrieben hat,
schloss der Domkapitular seine Meditation, aus der er seine Zuhörer
gestärkt und getröstet in das weitere Konzert entließ.
Ein beeindruckendes vorabendliches Konzert, das
insbesondere durch seine hohe spirituelle Wirkung - seine
durchgängige Geschlossenheit und stimmungsmäßige Dichte in seinen
Zuhörern sicher noch lange nachklingen wird. Ganz großen Dank
deshalb und tiefen Respekt an das gesamte Ensemble: An die Solistin
Stefanie Fels-Lauer, den Speyerer Domchor und das Domorchester, an
Markus Melchiori an der Orgel und vor allem an Domkantor Alexander
Lauer - dieses Konzert war sicher etwas ganz Besondere in der Reihe
der qualitätvollen fastenzeitlichen Lobpreis-Konzerte zur Ehre
Gottes im Speyerer Dom - “Cantate Domino” - Singet dem Herrn!
Foto: Kienipress
11.03.2012
“Cantate Domino - Singet dem Herrn” - Geistliche Abendmusik im Speyerer Dom
Markus Melchiori präsentiert seine Studierenden
für Chordirigat
cr.
Speyer. Einen eindrucksvollen Einblick in seine nebenamtliche
Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der Staatlichen Musikhochschule
in Freiburg gewährte jetzt Domkapellmeister Markus Melchiori bei
einer Geistlichen Abendmusik, zu der er die Studierenden seines
Studienfachs “Chorleitung” nach Speyer eingeladen hatte. Zwanzig
Studentinnen und Studenten - zumeist werdende Schulmusiker -
umfasst diese Gruppe, die von der großen Erfahrung des Speyerer
Domkapellmeisters profitieren wollen. Sie bringen fast durchweg
eine gesangliche Ausbildung mit - viele von ihnen haben zusätzlich
auch Orgel studiert.
In Speyer gab ihnen ihr Dozent die Chance, im
Angesicht der Chororgel des Domes das Erlernte “in einem Ernstfall”
vor einem sachkundigen Zuhörerkreis im Königschor des Speyerer
Domes in die Praxis umzusetzen. Nahezu jede/r Kursteilnehmer hatte
dabei die Möglichkeit, sich vor dem kleinen Chor und in der für ihn
ungewohnten Akustik des Speyerer Domes zu bewähren.
“So viele
Dirigenten - so viele Möglichkeiten, den Takt zu schlagen und die
Dynamik eines Stückes vorzugeben. Aber so richtig ist nur die eine,
die deine Musiker in Stand setzt, dein Dirigat so umzusetzen, dass
das musikalische Ergebnis deinen Vorstellungen entspricht”. So
beschrieb es einmal der unvergessene Dirigent Otmar Suitner, einer
der Großen seines Faches, der sich über viele Jahre hinweg selbst
darum bemühte, seine Kunst an seine Studenten weiterzugeben. Daran
wurde man auch am Samstagabend im Speyerer Dom erinnert: Da gibt es
die weit ausholenden, mit großem Gestus agierenden und mit viel
echtem oder auch vorgeblichem Selbstbewusstsein daherkommenden
“Pult-Generale”, da gibt es aber auch die eher zögerlichen, fast
schon verschämt auftretenden “Anstifter”, die ihren Apparat -
Sänger und Orchester - mit ihren Gesten nicht allzu sehr in ihrer
eigenen musikalischen Entfaltung “stören” wollen. Am besten sicher,
wenn sie es so machen, wie sie es ihrem Lehrer Markus Melchiori
abschauen können: Mit klarer und unmissverständlicher Gestik,
unprätentiös und den Chorsängern erkennbar stets in Freundlichkeit
zugetan. Das haben einige seiner Schülerinnen und Schüler durchaus
schon für sich verinnerlicht, wie man bei den Proben ihres
Dirigates erkennen konnte.
Und so konnte sich dieser Abend, der mit einer
Ausnahme einem einzigen Komponisten, dem dänisch-deutschen
Barockmeister Dietrich Buxtehude, gewidmet war, durchaus hören
lassen. Sicher - die Zusammensetzung der Gesangsgruppe kann sich
nicht an den Bedürfnisse eines “normalen” Chores messen lassen -
will es sicher auch gar nicht. Denn dazu haben seine Mitglieder ein
von ausgewogenem Chorklang zu unterschiedliches Interesse: Sie
wollen schlicht “nur Chorleitung” erlernen. Und so muss es nicht
verwundern, dass die Balance zwischen den einzelnen Singstimmen in
diesem Chor nicht die oberste Priorität genießt. Wie “im richtigen
Chorleben” fehlt es deshalb auch hier hörbar an Altistinnen und
Tenören. Auf hohem sängerischem Niveau dagegen der Sopran sowie -
sicher nicht zuletzt dank der Mitwirkung von Domkantor Alexander
Lauer - der Bass.
Den jungen Dirigenten in spe übrigens eines noch
ins Stammbuch geschrieben: Ein Dirigent kommt sich reichlich einsam
und überflüssig vor, wenn seine Sängerinnen und Sänger keinen
Blickkontakt zu ihm suchen und so sein Dirigat ins Leere zu gehen
droht. Das galt auch für manchen der Akteure bei diesem kleinen
Konzert. Aber das nur am Rande erwähnt!
Domkantor
Alexander Lauer konnte sich an diesem Abend übrigens auch mit
einigen solistischen Einsätzen glänzend in Szene setzen. Seine
resonanzreiche, gut geführte Stimme ist auch außerhalb seiner
musikalischen Tätigkeit im Speyerer Dom immer ein Erlebnis. Das
bewies er insbesondere in dem Arioso in der abschließenden Kantate
“Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken” von Dietrich
Buxtehude. Hier konnte sich auch die Sopranistin Stefanie Fels mit
ihrer warmen Sopranstimme auf das beste präsentieren.
Die instrumentale Begleitung des Sängerensembles
besorgten - zuverlässig wie immer -Mitglieder des Speyerer
Domorchesters um Daniel Spector, - einer der Studierenden aus
Freiburg hatte zudem noch zwei Orgelwerke von Dietrich Buxtehude
mitgebracht.
Ein hörenswerter Abend, der den Zuhörern im
Königschor des Domes - eine durchaus beachtenswerte Alternative bei
kleineren Konzertereignissen - das Herz erwärmte und sie beseelt in
den eisigen Winterabend entließ. Foto: Kienipress
05.02.2012
Venezianische Mehrchörigkeit und barocker Glanz zum Wohle einer Orgel
Benefizkonzert des Rotary Clubs Speyer in der
Dreifaltigkeitskirche
spk.
Speyer. Die Dreifaltigkeitskirche war einmal mehr “auf allen
Rängen” dicht besetzt, als der Rotary-Club Speyer sein diesjähriges
Benefizkonzert - das 15. in ununterbrochener Folge - präsentierte.
Für diese Tradition bedankte sich eingangs der Präsident des RC
Speyer, Hartmut Metzger, bei dem Initiator und “spiritus rector”
dieser Konzertreihe, Prof. Leo Krämer sowie bei Thomas Grebner, der
gemeinsam mit gut zwanzig Helfern über all die Jahre hinweg die
Verantwortung für die Organisation, die Vorbereitung und die
Durchführung der Konzertabende übernommen hatte. Ein besonderer
Gruß des Präsidenten galt an diesem Abend der obersten
Repräsentantin der Rotarier im District Saarland/Pfalz/Hessen-Süd,
Hildegard Dressino vom RC Worms, die als erste Frau zum Govenor -
zur “obersten Rotarierin” also (eine weibliche Form für “Govenor”
gibt es im Englischen leider nicht!) - dieses bis vor wenigen
Jahren noch allein Männern zugänglichen Serviceclubs gewählt wurde.
Wohl um die “Gleichberechtigung hochzuhalten”, begrüßte Präsident
Hartmut Metzger stellvertretend für alle Männer den Hausherrn der
Dreifaltigkeitskirche, Pfarrer Marc Reusch.
Danach übernahm der Künstlerische Leiter auch
dieses Abends, Prof. Leo Krämer, das “musikalische Kommando”. In
seiner Einführung in das Programm entführte er das Auditorium
zunächst nach Venedig in die Kirche San Marco, die in der Zeit der
Renaissance berühmt wurde durch ihre mehrchörige Vokal- und
Bläsermusik. Etwas davon, so Krämer, wollten seine Ensembles von
Palatia Classic - das Barock Ensemble, das Vocal und das Brass
Ensemble gemeinsam mit den Solisten Ingrid Paul, Flöte sowie Andre
Schoch und Rudolf Lörinc, Trompete - an diesem Abend nach Speyer
transponieren.
Und damit hatte Leo Krämer bereits sein
schwerwiegendstes Problem der letzten Tage angesprochen: Seit
einigen Wochen schon ist sein kongenialer Musikerfreund Robert
Frank, 1. Konzertmeister im Orchester des Nationaltheaters Mannheim
und als Solist für diesen Abend seit langem verpflichtet, schwer
erkrankt und bis heute nicht wieder völlig gesundet. Als dann auch
noch Laura Vukobratovic, 1. Solotrompeterin im gleichen Orchester,
aus “innerbetrieblichen” Gründen des Theaters absagen mußte, galt
es, innerhalb kürzester Zeit solistischen Ersatz zu finden und bei
der Probenarbeit mit den Ensembles noch “einen Zahn zuzulegen”.
Um es gleich
vorweg zu sagen: Auch diese Herausforderung hat Leo Krämer souverän
gemeistert. Innerhalb weniger Proben hat er die beiden Trompeter
Paul Andre (Karlsruhe) und Rudolf Lörinc (Bremen) optimal
aufeinander abgestimmt und mit dem Barock- und dem Brass Ensemble
zusammengeführt. Es zeigte sich einmal mehr: Die musikalische
Formung einander bis dato fremder Ensembles und Instrumentalisten
zu einem überzeugenden Ganzen ist neben seiner Gestaltungskraft
sicher eine der ganz großen Tugenden des langjährigen Speyerer
Domkapellmeisters, dem es auch unter schwierigsten Bedingungen
immer wieder gelingt, daraus beeindruckende musikalische Ergebnisse
wachsen zu lassen.
Das Programm des Abends wurde eingerahmt von dem
opulenten, achtstimmigen Eingangssatz “Deus in Adjutorium ostende”
aus der “Marienvesper” von Claudio Monteverdi zu Beginn und einigen
Sätzen für je eine Stimme - Sopran bzw. Tenor und Orchester - und
dem abschließenden, achtstimmigen “Magnificat”, das Krämer mit
seinem Vokalensemble, mit Bläsern und mit Streichern zu einer
prachtvollen Schlussapotheose aufblühen ließ.
Das steigerte sich dann noch einmal um eine weitere
Dimension, als aus dem Chorraum der Dreifaltigkeitskirche und von
der Empore herab das “Laudate Dominum” für drei vierstimmige Chöre
erklang - ein gewaltiges Klanggebirge, wie es nur der Feder eines
Großmeisters der Kompositionskunst wie G.P. da Palestrina
entspringen konnte. Für den Chor, der während des gesamten
Programms in ständig wechselnden Formationen agieren mußte, kam
hier zu den Änderungen im vertikalen Zusammenwirken der Sängerinnen
und Sängern auch noch die dritte, die horizontale Dimension
hinzu.
Hier konnte und mußte jedes einzelne Mitglied des
sparsam besetzten Vocal Ensembles seine fundierte sängerische
Vorbildung in die Waagschale werfen und seinen Part mit großer
Standsicherheit präsentieren.
Das setzte sich dann auch bei den nachfolgenden
Programmteilen fort - beim Kyrie, Sanctus und Agnus Dei aus der
“Missa octo vocum” für zwei Chöre von Hans Leo Hassler und - im
Ablauf später - bei den beiden doppelchörigen Motetten “Singet dem
Herrn” von Johann Pachelbel und “Jubelt dem Herrn” von Giovanni
Gabrieli. Mit großer Konzentration und Subtilität folgte der Chor
den Hinweisen seines Leiters, der zudem auch die verschiedenen
Instrumentalgruppen in das musikalische Geschehen integrieren
musste.
Mit der
Auswahl der Orchesterstücke dieses Abends setzte Leo Krämer einen
bewussten Kontrast zu den vokalen Teilen und entbot mit
Jean-Baptist Lully und Antonio Vivaldi zugleich der barocken
Dreifaltigkeitskirche seine zeit- und musikgeschichtliche Referenz.
Mit “Le Triomphe de l’Amour” - dem “Triumph der Liebe”, einer
Orchestersuite des Hofkapellmeisters am Hofe des französischen
Sonnenkönigs Louis XIV., Jean-Baptist Lully, hatten die
Instrumentalisten Gelegenheit, als Solisten ihre integrative
Ensemblefähigkeit zu beweisen. Man merkte ihnen zudem die große
Musizierfreude an diesem Abend an, die sie sich durch das gesamte
Programm hindurch bewahren konnten.
Ein weiterer instrumentaler Höhepunkt: Das C-Dur
Konzert für Blockflöte und Orchester, von der wie immer bestens
disponierten Ingrid Paul mit großer Verve und atemberaubender
Beweglichkeit präsentiert. Ein kleines Manko: Das Cembalo, dessen
Resonanz oft vom Cello überlagert wurde und sich so nicht in der
wünschenswerter Weise in Szene setzen ließ.
Das zeigte sich auch bei der zweiten
Vivaldi-Komposition dieses Abends, dem Konzert C-Dur für zwei
Trompeten und Orchester. Hier hatten die beiden Solotrompeter, die
schon während des gesamten Abends glanzvolle Beispiele ihrer Kunst
zeigten, Gelegenheit, ihr großartiges Können vorzuzeigen:
Gleichberechtigt nebeneinander, in vielen Phrasen kanonhaft im
Dialog - eine Bravourleistung auf diesen “Königinnen der
Blechblasinstrumente”.
Lang anhaltender Beifall, zum Teil auch schon
zwischen den Sätzen der einzelnen Werke, belohnte die Leistungen
der Ensembles - für die Flötistin gab es zudem einen opulenten
Blumenstrauß. Dies replizierten die Musiker mit einer ganz
besonderen Zugabe - dem “Ave Verum Corpus” - “dem Komponisten
dieses Werkes, Wolfgang Amadeus Mozart, dem Jahrtausendgenie und
Geburtstagskind dieses Tages”, wie Leo Krämer es ausdrückte, “zur
Ehre und Ihnen, den Besuchern, zum Dank, weil sie mit ihrem Kommen
einen großartigen Beitrag zu einem wichtigen Projekt geleistet
haben”.
Denn die große
Orgel der Dreifaltigkeitskirche nämlich war die eigentliche
“Hauptperson” dieses Abends. Ihrer Renovierung gewidmet waren die
sicherlich ansehnlichen Einnahmen, die der Rotary-Club Speyer mit
diesem Konzert “eingefahren” hat und die trotz der enormen
Gesamtkosten für die Renovierung sicher mehr waren als nur der
berühmte “Tropfen auf den heißen Stein”: Sie waren eine
Solidaritätsbekundung von Musikern mit einem dringend
reparaturbedürftigen Instrument und - auf Initiative des Speyerer
Rotary Clubs - ein überzeugendes Bekenntnis Speyerer Bürger mit
einem bedeutenden Stück Kulturgut in den Stadt. Foto:
miwa
28.01.2012
Neue Kurse der Dommusik Speyer starten
„Musikgarten – Gemeinsam musizieren“: Angebot für Kinder
ab anderthalb Jahren
Speyer- Die
Dommusik Speyer bietet Kurse für Kinder im Alter ab anderthalb
Jahren an. „Nach dem guten Auftakt im letzten Sommer geht unser
Programm jetzt in die nächste Runde“, so Kursleiterin Petra
Niopek.
„Musikgarten - Gemeinsam musizieren“ ist ein musikpädagogisches
Konzept, das Kleinkinder und deren Eltern zum gemeinsamen
Musizieren anregt. In Gruppengrößen von bis zu zehn Paaren (ein
Elternteil und Kind) erschließt sich das Kind die spannende Welt
der Klänge und erlebt, welch wertvollen Beitrag es selbst mit
seiner Stimme dazu leisten kann.
Durch musikalische Kinderspiele, Tänze und durch das gemeinsame
Singen können die Kinder zusammen mit ihren Eltern ohne vorgegebene
Leistungserwartungen die eigene Stimme und ihren Körper entdecken
und Freude daran haben. Einfache Instrumente wie Klanghölzer,
Glöckchen, Rasseln oder Trommeln führen das Kind in die Welt der
Klänge. Der „Musikgarten“ betont die musikalische Wechselbeziehung
zwischen dem Kleinkind und dem Erwachsenen.
Das Programm ist auf drei Halbjahre angelegt und findet in
Einheiten à 35 Minuten einmal wöchentlich in den Räumen der
Dommusik Speyer statt. Kurstermine sind dienstags um 15 Uhr oder
donnerstags um 10.30 Uhr. Starttermin ist der 2. Februar;
Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Weitere Information und Anmeldung: www.dommusik-speyer.de oder
Telefon 0 62 32/102-132.
Bischöfliches Ordenariat Speyer, Pressestelle
Exemplarische Aufführung des “Weihnachts-Oratoriums” im Speyerer Dom
spk.
Speyer. Immer wieder Freitag vor Weihnachten - außer, der
Heilige Abend fällt wie in diesem Jahr auf einen Samstag - gibt’s
im Hohen Dom zu Speyer Johann Sebastian Bach’s
“Weihnachts-Oratorium” - in diesem Jahr zum dreißigsten Mal in
ununterbrochener Folge. Kein Wunder, dass dieses Konzert für viele
Menschen aus ganz Südwestdeutschland längst zu einer festen
Tradition, zu einem absoluten “Muss”, geworden ist, von dem sie
sagen, dass es erst danach für sie so “richtig” Weihnachten werden
könne. Und so war der Speyerer Dom einmal mehr bis auf den letzten
Platz gefüllt, waren alle Einlass-Tickets schon lange vor dem
Konzertabend restlos ausverkauft, waren gleich mehrfach zusätzliche
Stühle eingestellt worden, als das Ensemble unter Domkapellmeister
Markus Melchiori seine Positionen rund um den Pfarralter des Domes
bezog.
So lange das “WO” - wie es von Musikfreunden oft
liebevoll genannt wird - zur Aufführung kommt, so lange gibt es
neue, andersartige Interpretationsansätze - und so entsteht das
Werk immer wieder neu...
Markus Melchiori verstand die Botschaft von der
Geburt des Kindes im Stall zu Bethlehem an diesem Abend nur an
wenigen Stellen als rein kontemplatives, beschauliches Idyll -
vielmehr hielt er den anspruchsvollen, tänzerisch-federnden Duktus,
der sich schon mit dem Eingangschor “Jauchzet, frohlocket”
eingestellt hatte, bis zum Schluss der dritten Kantate, bis zum Da
Capo des “Herrscher des Himmels”, durch die Wahl rascher Tempi
uneingeschränkt aufrecht. Dazu bedarf es natürlich eines Chores mit
großer sängerisch-rhythmischer Standfestigkeit und hoher
Beweglichkeit. Mit dem Speyerer Domchor steht Melchiori hierzu ein
Ensemble zur Verfügung, das - in den wenigen Jahren seiner Amtszeit
um etliche Sängerinnen und Sänger verstärkt - wieder an seine
früheren Tugenden und seine viel gerühmte Homogenität anzuschließen
vermag.
Da gibt es
einen Sopran zu hören, der bis in die Spitzenlagen hinein leicht
und frei von Schärfen und unkontrollierten Ausbrüchen agiert und
durch die zwischenzeitlich wieder bemerkenswert angewachsene
Kindergruppe der Domsingschule bei den Chorälen seinen metallischen
Glanz erhält.
Da gibt es einen sich mit samtenem Klang und in
großer Geschlossenheit präsentierenden Alt, dem wirkungsvolle
stimmbildnerische Maßnahmen des Domkapellmeisters zu einer
gleichberechtigten Position im Chorgefüge verholfen haben.
Bei den Männern überzeugten vor allem die Bassisten
mit sonorem Fundament, großer stimmlicher Flexibilität und auch in
den Höhen weichem Stimmeinsatz, während der Tenor durchaus noch
Verstärkung vertragen würde - nicht zuletzt auch, um der Gefahr von
Überanstrengungen und damit unangenehmen Schärfen entgehen zu
können, die bei diesem Konzert allerdings nur selten auftraten.
Insgesamt also
ein sehr ausgewogen daher kommender Chor, der den präzisen, aber
sympathisch unprätentiösen Hinweisen seines Dirigenten zu Tempi und
Dynamik in jedem Moment der Aufführung aufmerksam und bereitwillig
folgte.
Dem Chor zur Seite: Das sich prächtig
präsentierende “Barockorchester L’arpa festante” aus München,
bewährter Partner bedeutender Kammerchöre aus ganz Europa und
beteiligt an zahlreichen stilprägenden Musikproduktionen - viele
davon auch auf CD festgehalten. Im Speyerer Dom wirkte das
Orchester schon beim “WO” vor zwei Jahren mit - tat sich damals
aber mit einer kleineren Streicherbesetzung in dem riesigen
Kirchenraum erkennbar schwerer als bei seinem diesjährigen
Auftreten. Jetzt bestachen die Streicher mit ihrem den Bedürfnissen
des Raumes und der Musik angemessenen Instrumentarium und sorgten
so für einen stets durchsichtigen, aber dennoch satten Klang, der
auch noch die Zuhörer in den hinteren Reihe des Domes erreichte.
Das erwies sich unter anderem auch in der Alt-Arie “Schließe, mein
Herze” im dritten Teil des Oratoriums, wo der Konzertmeister von
“L’arpa festante” als gleichrangiger, brillant agierender Partner
in einen überzeugenden Dialog mit der Altistin Bettina Ranch
eintrat.
Eindrucksvoll
auch immer wieder die Trompetengruppe, hier repräsentiert durch das
Trompetenensemble ELISEO aus Innsbruck, sowie die Holzbläser, beide
Gruppen mit dem Original-Instrumentarium ausgestattet und mit
unverwechselbarem Klang, wie er sich wohl schon in der
Entstehungszeit der Bach’schen Musik dargeboten haben mag.
Auch da: Eindrucksvolle musikalische Dialoge - in
der ersten Kantate die atemberaubende Bass-Arie “Großer Herr, o
starker König”, von dem Bassisten Markus Flaig überzeugend
dargeboten und von Martin Patscheider auf der barocken Langtrompete
auf das beste kontrastiert - in der zweiten Kantate die von der
Querflöte berührend umspielte Tenor-Arie “Frohe Hirten, eilt ach
eilet” mit ihren halsbrecherischen Koloraturen, in der Max Ciolek,
ein überaus souveräner Herold der Frohen Botschaft in seiner Partie
als Evangelist fast an die Grenzen seines großartigen Könnens gehen
mußte.
Bekanntlich bieten die ersten drei Kantaten des
“WO” dem Solo-Sopran wenig Möglichkeiten, sich angemessen zu
präsentieren - so blieb Julia Kleiter eigentlich nur das Duett in
“Herr, dein Mitleid”, wo sie im Dialog mit ihrem Kollegen Markus
Flaig durch ihr angenehmes Timbre auffiel. Im Zusammenwirken mit
den beiden Oboen, meisterhaft gespielt von Nele Müller und Karina
Heisters ein herausragendes Stück Kammermusik.
Nicht vergessen werden darf schließlich auch der
virtuos agierende Cembalist des Orchesters, Rien Voskulen, der in
meisterlicher Manier insbesondere bei den Rezitativen seine große
Meisterschaft mit kunstvollen Verzierungen unter Beweis stellen
konnte.
Im Ganzen
heißt das, dass sich Solisten, Chor und Orchester zu einem
außergewöhnlichen Ganzen zusammenfanden, so dass die drei Kantaten
fast wie im Fluge vorüberzogen und die langsam in den Dom
einziehende Kälte vergessen machte.
Anhaltender, dankbarer Beifall durchbrach
schließlich nach dem Ende des Konzerts die langanhaltende Stille im
Dom - auch nachdem sich der letzte Akkord des “WO” in den Höhen des
Kirchenschiffs längst ins Nichts aufgelöst hatte.
Fazit: Auch wenn die diesjährige Aufführung des
“WO” im Speyerer Dom - Kalender bedingt - noch gut eine Woche vor
Weihnachten erklang, so wird es in seiner intensiven und
mitreißenden Interpretation von Domkapellmeister Markus Melchiori
noch über die Weihnachtstage hinaus nachwirken und die Herzen des
Auditoriums mit lange nachklingender Weihnachtsfreude erfüllen.
Foto:miw
18.12.2011
A capella-Gesang auf allerhöchstem Niveau
Kammerchor der “Hochschule für Musik Franz Liszt
in Weimar” zu Gast in Speyer
von Gerhard Cantzler
A
capella-Gesangskultur vom Allerfeinsten konnten jetzt die Besucher
eines Adventskonzertes in der Dreifaltigkeitskirche erleben, zu dem
der Kammerchor der “Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar”
nach Speyer gekommen war. Schon vor der “Wende” 1989/90 gehörte
dieses Vokalensemble zu den profiliertesten seiner Art im früheren
Ostblock - in den Jahrzehnten danach konnten es sich unter seinem
Leiter Prof. Jürgen Puschbeck auch weltweit einen Namen machen.
Zahlreiche internationale Preise zeugen inzwischen von der hohen
künstlerischen Qualität, zu der der Chor gefunden hat - die
Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Kurt Masur, Max Pommer, Fabio
Luisi oder Helmuth Rilling bestätigt diese Auszeichnungen
eindrucksvoll. Und das, obwohl sich ein Hochschulchor naturgemäß
ständig “neu erfinden” muss. Denn seine Mitglieder sind durchweg
Studierende der renommierten Weimarer Musikhochschule oder der
dortigen “Bauhaus-Universität”, die für die Zeit ihres Studiums zu
dem Ensemble stoßen, danach aber wieder andere Wege gehen.
Dazwischen haben sie in Weimar die Chance, sich als Chorsänger oder
Chordirigenten aufs beste zu qualifizieren.
Dass es Jürgen
Puschbeck trotz dieser ständigen Wechsel dennoch gelingt, quer
durch alle Stimmlagen einen so faszinierenden Gesamtklang zu
“schmieden”, verdient allergrößte Hochachtung. Man möchte Puschbeck
andererseits aber auch schon ein wenig darum beneiden, dass er
immer wieder mit so vielen jungen, unverbrauchten und kultiviert
geführten Stimmen arbeiten darf. Diese manifestieren sich
insbesondere in Sopran und Tenor, die - auch in extremen Lagen -
nicht einmal eine Anflug von Schärfe erkennen lassen. Etwas matt
dagegen mitunter die tiefen Stimmen Alt und Bass, die erst im
zweiten Teil des Konzertes bei den so beliebten Advents- und
Weihnachtssätzen alter Meister zu ihrem vollen Potential
fanden.
Begonnen hatte das Konzert mit zwei Werken des
frühvollendeten Komponisten Hugo Distler. Das erste - “Ich brach
drei dürre Reiselein” präsentierte der Kammerchor, indem er sich im
gesamten Kirchenschiff platzierte, um so das Auditorium mit zu
nehmen in diesen Abend. Ein inzwischen durchaus geläufiger Ansatz,
um sich dem Publikum zu nähern, wenn auch nicht ganz
unproblematisch, da nur die wenigen Plätze im Zentrum der Kirche so
von Anfang an den ansonsten höchst kunstvoll ausbalancierten
Gesamteindruck des Chorklanges genießen können.
Das änderte sich dann aber rasch, als sich der Chor
zu Hugo Distlers “Weihnachtsgeschichte op. 10" am Altar der
Dreifaltigkeitskirche formierte. Hier beeindruckte er vom ersten
Augenblick an mit einer beispielgebenden Präsentation dieses
überaus anspruchsvollen Werkes, das als eine der besonderen
Herausforderungen gilt, an denen sich ambitionierte Kammerchöre
messen lassen können. Formal an den Choralpassionen zum Beispiel
eines Heinrich Schütz orientiert, in der Stimmung aber ganz
entgegengesetzt - dem idyllischen Weihnachtssujet verpflichtet -
rein und von höchster Schönheit, fordert diese Komposition von den
Sängern durch anspruchvollste Intervall-Stellungen und
hochempfindliche Harmonien höchstes sängerisches Können und
absolute Konzentration.
Der Weimarer
Kammerchor konnten diesen Ansprüchen der Distler’schen Komposition
in vollem Umfang gerecht werden und auch die Solisten - der
baritonal timbrierte Tenor Patrick Grahl als Evangelist sowie die
aus dem Chor besetzten “kleinen” Solisten, der Engel (Sopran),
Maria (Mezzosopran), Elisabeth (Sopran), Herodes (Bariton) und
Simeon (Bass) trugen erheblich zu dem überzeugenden Gesamteindruck
dieser Aufführung bei. Die Leitung dieses diffizilen Werkes hatte
der Professor Jürgen Puschbeck übrigens in die Hände seiner
ehemaligen Schülerin Judith Schweiger gelegt und sich selbst - nur
eine seiner zahlreichen sympathischen Gesten - in die Reihe der
Choristen eingeordnet. Judith Schweiger “steuerte” das blendend
disponierte Ensemble unprätentiös und sensibel - bei den
empfindlichen Tempowechseln aber zupackend - um die zahlreichen
musikalischen Klippen dieser “Weihnachtsgeschichte”. Respekt und
lang anhaltender Beifall quittierten eine beeindruckende
Gesamtleistung.
Im zweiten Teil des Konzertabends standen dann die
- ach so beliebten, von vielen Interpreten aber auch “gequälten” -
Sätze der Advents- und Weihnachtsmusiken von Heinrich Schütz,
Michael Praetorius, Andreas Hammerschmidt, Johann Eccard und
anderer auf dem Programm. “Nun sei uns willkommen, Herre Christ”,
“Der Morgenstern ist aufgedrungen”, “Machet die Tore weit” bis hin
zu dem jetzt wieder in vielen Sprachen (und Sätzen) erklingenden
“Herbei, o ihr Gläubigen” stimmte der Kammerchor unter seinem
Leiter Jürgen Puschbeck an, manche auf sympathische Art und Weise
zusammengefügt zu einem musikalischen Gesamtwerk, durchweg
bestechend durch die Schlichtheit und Wahrhaftigkeit ihrer
Interpretationen.
Das Publikum, das einen großartigen Konzertabend
erlebte - schade nur, dass nicht noch mehr Musikfreunde der
Einladung zu diesem beispielgebenden Konzert in der
Dreifaltigkeitskirche gefolgt waren - dankte es dem Ensemble
gerührt und mit lang anhaltendem Beifall. Der Weimarer Kammerchor
erwiderte diesen Dank mit einer Zugabe, mit einer Interpretation
des “Stille Nacht” in einer Fassung für Tenor und Chor, wo das
Ensemble in der dritten Strophe noch einmal seine ganz besondere
Befähigung zum disziplinierten Piano-Gesang präsentieren
konnte.
Die Überleitung von den “modernen” Kompositionen
von Hugo Distler zu Werken des Barock und der Klassik besorgte
Matthieu Pignède an der Orgel der Dreifaltigkeitskirche mit
Dietrich Buxtehudes Choralvorspiel zu “Wie schön leuchtet der
Morgenstern”, bei dem die “alte Dame” auf der Empore der Kirche
noch einmal etwas von ihrer großen Qualitäten erkennen ließ, die es
durch eine umfassende Restaurierung in den nächsten Jahren wieder
zu beleben gilt.
Ein erinnerungswürdiger Abend, der so recht
einstimmen konnte in diese glanzvollste Zeit des Kirchenjahres und
der die Hoffnung weckte, diesem “Ausnahme-Ensemble”, das den Namen
des großen “Jahres-Jubilars” Franz Liszt von Weimar aus so würdig
in die Welt hinaus trägt, in nicht allzu ferner Zeit wieder zu
begegnen. Fotos: miw
Der SPEYER-KURIER verlost im Rahmen seines
Weihnachts-Quiz einige CDs, die der Kammerchor der
Musikhochschule Franz Liszt freundlicherweise zur Verfügung
stellt.
11.12.2011
Johann Sebastian Bach “Weihnachts-Oratorium” von ungebrochener Faszination
Kantorei
Speyer-Germersheim eröffnet musikalische Vorweihnachtszeit
von Gerhard Cantzler
Jetzt ist sie auch musikalisch offiziell eröffnet:
Die Vorweihnachtszeit: Mit Johann Sebastian Bachs
“Weihnachtsoratorium” - den Kantaten I - III - stimmte die Kantorei
Speyer-Germerheim gemeinsam mit der Kurrende an der
Gedächtniskirche und dem Heidelberger Kantatenorchester am Zweiten
Adventssonntag in der Dreifaltigkeitskirche eine große Hörerschaft
auf diese - auch musikalisch glanzvollste - Zeit des Kirchenjahres
ein. Und Pfarrer Marc Reusch, Hausherr in Dreifaltigkeit, sollte
recht behalten, als er dem Auditorium dafür dankte, dass es sich an
diesem Abend in so großer Zahl für “Bach” entschieden hatte: Sie
taten damit nämlich - so Pfarrer Reusch - in gleich zweifacher
Weise Gutes: Zum einen sich selbst, weil sie sich für ein zu Herzen
gehendes Konzert entschieden hatten, zum anderen aber auch, weil
sie mit ihren Eintrittsgeldsgeldern einen Beitrag zu der dringend
notwendigen Renovierung der angejahrten großen Orgel in der Kirche
leisteten.
Es ist immer wieder ein wundervolles Phänomen, wie
sehr das Bach’sche “WO” auch in unserer Zeit noch die Menschen zu
faszinieren und in seinen Bann zu schlagen vermag. Dicht gedrängt
sassen deshalb die Besucher dieses Konzertes, das in einem wahrlich
protestantischen Sinne gleichzeitig durch seine Schlichtheit wie
durch seine große Ausdruckstiefe bestach.
Bezirkskantor und Kirchenmusikdirektor Robert
Sattelberger hatte für diesen Abend ein Ensemble von großer
Homogenität geformt - vor allem das Heidelberger Kantatenorchester
überzeugte mit einnehmendem Wohlklang. Herauszuheben dabei sicher
die Trompeten in den beiden Eingangschören zur I. und III. Kantate,
aber auch in der geläufigen Bass-Arie “Großer Gott und starker
König”. Nicht weniger überzeugend die sich höchst ausdrucksstark
präsentierenden Holzbläser - beispielhaft das Wechselspiel in dem
Duett “Herr, dein Mitleid” im dritten Teil.
Auch der Chor
zeigte sich - beispielhaft im “Ehre sei Gott”-Chor - standfest und
hoch beweglich. Allenfalls im Tenor würde man sich die eine oder
andere Verstärkung wünschen - auch, um in den Spitzenlagen
Überforderungen zu vermeiden. Die anderen Stimmen dagegen zeigten
sich gut aufgestellt, besonders der Sopran mit leuchtenden,
kultiviert geführten und obertonreichen Stimmen. Eine Freude,
diesem Apparat zuzuhören - eine Freude, die noch durch die
Mitwirkung der Kinder der Kurrende an der Gedächtniskirche bei den
Chorälen erhöht wurde. Dass Robert Sattelberger das
Choral-Rezitativ “Er ist auf Erden kommen arm” nahezu
ausschließlich in die Verantwortung dieser jungen Sängerinnen und
Sängern mit ihren unverbildeten Stimmen legte - einer der
berührenden und beglückenden Momente in dieser Aufführung.
Was die Wahl der Tempi in den Chorteilen angeht, so
verzichtete der Dirigent auf übermäßige Dramatisierungen - es waren
mehr die kontemplativen Töne, die die Szenerie bestimmten - ganz im
Sinne der Ereignisse im Stall von Bethlehem. So kam auch der Chor
“Herr unser Herrscher” eher sanft daher und steigerte sich erst in
der Wiederholung zum Ende der III. Kantate zum triumphalen
Hochgesang.
Den überzeugenden Leistungen von Chor und Orchester
standen nicht weniger eindrucksvolle Solisten gegenüber.
Konstitutives Moment dabei die Partie des Evangelisten. Hier hatte
Robert Sallelberger mit Rüdiger Lind einen der profundesten
Vertreter dieses speziellen Faches gewinnen können. Mit seiner
außergewöhnlich hell timbrierten, schlank und beweglich geführten
Tenorstimme gehört der Schüler von Gerd Türk und Mitglied im
exquisiten SWR-Vokal-Ensemble zur international ersten Wahl für
Barockmusik und - natürlich - für die großen Oratorien von Johann
Sebastian Bach.
Auch bei dem
Konzert in Speyer konnte Lind diesen hohen Erwartungen in vollem
Umfang gerecht werden. Das Evangelium verkündigte er - von der
prachtvollen Kanzel der Dreifaltigkeitskirche herunter - mit
schlichtem Pathos, um bei seiner höchst anspruchsvollen
Koloratur-Arie “Frohe Hirten, eilt, ach eilet” - vom Altar-Raum aus
- eine ganz andere Stimm-Charakteristik zu präsentieren: Breiter
aufgestellt, substanzreicher und dennoch nicht weniger beweglich.
Eine vorzügliche Vorstellung des seit Jahren insbesondere im
südwestdeutschen Raum bekannten Sängers.
An ihm mußten sich auch die anderen Solisten messen
lassen. Das gelang insbesondere dem jungen Bassisten Axel Humbert,
der mit seiner substanzreichen Stimme sowohl bei den weit
ausschwingenden und dennoch innigen Rezitativen ebenso überzeugen
konnte wie bei seiner anspruchsvollen, höchste Beweglichkeit
fordernden Arie “Großer Herr und starker König”. Das gemeinsam mit
der Sopranistin Christiane Schmidt vorgetragene Duett “Herr, dein
Mitleid, dein Erbarmen”, oft genug in der Gefahr , durch seine
zahlreichen Wiederholungen in gepflegte Langeweile zu entarten,
stellte sich in selten zu verspürender Spannung vor.
Die Sopranistin - vom Komponisten eher sparsam in
das Geschehen einbezogen - konnte dennoch ihre hohen stimmlichen
Qualitäten in dem Rezitativ des Engels in der zweiten Kantate
vorstellen: Ein leichtgeführter hoher Sopran - engelgleich
eben.
Und
schließlich darf auch die Altistin Pia Knoll nicht unerwähnt
bleiben - durch ihre vielfältigen sängerischen Aktivitäten in der
Region eine bekannte Größe, die mit großer Inbrunst und
samtig-weicher Stimme die berühmte Arie “Bereite dich, Zion” in der
I. Kantate sowie mit ebenso viel Ausdruckskraft die abschließende
Arie der III. Kantate “Schließe, mein Herze” darbot.
Alles in allem also ein großartiger Abend, der
durchaus gleichrangig an die Aufführung des “Weihnachtsoratoriums”
aus dem vergangenen Jahr anknüpft, von dem der SPEYER-KURIER
als besondere Überraschung für seine Leser in seinem Film-KURIER einen Mitschnitt bereit hält.
Reinschauen lohnt sich - Weihnachtsstimmung ist garantiert!
05.12.2011
Glanzvoller Einstieg ins neue Kirchenjahr mit Mendelssohns “Elias”
Mozartchor zurück in der ersten Reihe
musikalischer Protagonisten in Speyer
Von Gerhard Cantzler
Einen
glanzvollen Einstieg ins neue Kirchenjahr bereitete jetzt der
Mozartchor Speyer unter seinem - noch immer neuen - musikalischen
Leiter Dieter Hauß am Vorabend des Ersten Advents
den zahlreichen Besuchern seines Jahreskonzerts 2011 in der
Dreifaltigkeitskirche in Speyer mit einer fulminanten Aufführung
von Felix Mendelssohn-Bartholdys großartigem Oratorium “Elias”.
Musikkritiker haben dieses Werk oft als die “Krone” des
Oratorien-Genres generell bezeichnet - dramatisch,
abwechslungsreich und mitreißend, vor allem aber auch fordernd für
den gesamten Apparat - Solisten, Chor und Orchester. Und um es
gleich vorweg zu sagen: Die Mitwirkenden wurden diesem Anspruch in
höchstem Maße gerecht - vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich
bei dem Chor um ein Laienensemble handelt, das Hauß erst vor gut
einem Jahr übernommen hat. Sicher, der Mozartchor verfügt über eine
lange und wohl fundierte Tradition bei der Aufführung große Werke.
Doch was helfen Tradition und Erfahrung im Moment der aktuellen
Herausforderung?
Im “Elias” ist
der Chor - nur unterbrochen von den eher kürzeren Arien-Teilen -
fast zweieinhalb Stunden lang gefordert von mitreißender, aber auch
hochkomplexer Vokalmusik. Rhythmisch oft höchst anspruchsvoll, in
den Harmonien gespickt mit zahlreichen “Haken und Oesen”, in
dynamischer Hinsicht von größter Spannbreite vom zartesten Piano
bis zum dreifachen Forte - das verlangt schon Profis größtes Können
und höchste Konzentration ab. Wie hoch muss man da den Einsatz von
Amateuren veranschlagen, auch wenn sie so ambitioniert sind wie die
Sängerinnen und Sänger des Mozartchores. Sicher könnte man dem Chor
zu seiner Perfektionierung noch einiges anempfehlen: Da dürfte sich
- im Sinne einer besseren Ausgewogenheit in den Frauenstimmen - der
Alt noch um einige Sängerinnen verstärken, da sollten in den
Männerstimmen im Sinne einer durchgängigen Gesangskultur die
gelegentlichen Ausbrüche unterbleiben und vor allem: Der Chor
sollte sich im Interesse seiner Zukunftsfähigkeit Gedanken über
seine Altersstruktur machen. Gelingt dies, kann sich der Mozartchor
auch künftig noch auf viele - von den musikalischen ebenso wie von
den physischen Herausforderungen her - höchst fordernde Konzerte
freuen, so wie man es jetzt beim “Elias” erleben durfte, wo eine
“große Nummer” auf die andere folgt und wo “Erholung” für die
Mitwirkenden kaum in Sicht ist.
Doch ist dies kein Problem dieses Chores allein.
Wer heute noch anspruchsvolle Chormusik auf hohem Niveau machen
will, wie dies dem Mozart-Chor immer wieder gelingt, der muss oft
weite Wege gehen, um ebenso engagierte wie begabte Mitstreiter zu
finden. In Dieter Hauß jedenfalls haben die Mozartianer einen
Leiter gewonnen, dem es gelingen könnte, an beste Tugenden dieses
Chores anzuknüpfen.
Ähnliches gilt
natürlich auch für das Zusammenwirken mit dem Orchester: Sicher
hätten noch einige Proben mehr mit den Prager Philharmonikern dem
Gesamtklang gut getan, hätten einige Unebenheiten geglättet werden
können, hätten sich die weite dynamische Spanne des “Elias” besser
darstellen lassen, wenn Dieter Hauß für weitere Detailarbeit Zeit
gehabt hätte. Aber mehr Proben kosten mehr Geld... Und so müssen
dieserart aufgestellte Konzerte bereits in die Öffentlichkeit, wenn
die Arbeit im Detail eigentlich erst richtig losgehen müßte - und
es dann auch anfangen würde, allen so richtig Spaß zu machen.
Aber auch das ist beim Mozart-Chor kaum anders als
bei anderen, vergleichbaren Ensembles. Es fehlt halt immer an “noch
mehr” Probenzeit. Und so mußte Dieter Hauß zum Beispiel damit
leben, dass die Bläser die dynamisch wunderschön differenzierende
lyrische Sopranistin Sigrun Haaser bei ihrer Eingangsarie zum
Zweiten Teil des Oratoriums “Höre Israel, höre des Herren Stimme”
phasenweise unsensibel “überspielten” und so den Willen zur
Gestaltung bei der Solistin im Ensemble “überstimmten” und so
verhinderten, dass eine bewegende, eine zum Teil tief anrührende
Aufführung noch schöner wurde.
Denn dass
dieser “Elias” bei aller Kritik im Detail dennoch zu einem großen
Oratorienabend wurde, dazu leisteten auch die Solisten einen
entscheidenden Beitrag: Da ließ der aus Dresden angereiste
Bariton Matthias Weichert schon zu Beginn mit der
von Mendelssohn im Stile eines gregorianischen Introitus vor die
Ouvertüre gestellten Einleitung aufhorchen, mit der er im
ausholenden Gestus des Propheten seine Rolle überzeugend
reklamierte. Ausgestattet mit einer relativ hell timbrierten
Bariton-Stimme hat Weichert “seinen” Elias mit eher lyrischen
Farben angelegt. In seinen beiden großen Arien “Herr Gott Abrahams”
und fast noch mehr mit “Es ist genug” rührte er die Zuhörer
zutiefst, beeindruckte sie dann aber gleichermaßen mit seinen
kraftvoll-federnden, zupackenden Koloraturen in der berühmten (und
gefürchteten) “Hammer-Arie” “Ist nicht des Herrn Wort wie ein
Feuer”. Ein Elias von allerbester Güte, in dem Weichert auch seine
hohe Ensemble-Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte. Im
Zusammenklang mit Sigrun Haaser in dem “Duett mit
der Witwe” zum Beipiel konnten sich beide Stimme auf das beste
präsentieren, Haaser mit ihrem silbrig timbrierten, leicht und
beweglich geführten Sopran ebenso wie bei der späteren
“Israel”-Arie - betörend schön auch, wie sie sich im “Heilig”-
Quartett über die anderen Solisten und den Chor aufschwang.
Ein Glücksfall
auch der Berliner Tenor Mark Adler, der den seiner
lyrischen Stimme inne wohnenden Kern wohldosiert und glänzend
einzusetzen versteht. Das konnten die Zuhörer schon bei den
Obadja-Teilen zu Beginn des Oratoriums feststellen, das kam aber
schließlich noch einmal ganz besonders eindrucksvoll in der großen
Arie “Dann werden die Gerechten leuchten” zur Wirkung, wo Adler
seine Stimme - das Beste zum Schluss - noch einmal in schönster
Weise aufblühen lassen konnte.
Komplettiert
wurde das Solisten-Quartett schließlich durch die Mannheimer
Altistin Katharina Magiera, die über eine wahrlich
“große” Stimme verfügt und diese auch gerne “ausfährt”. Sie fand
sicher in den Teilen der Königin am überzeugendsten zu der
Charakteristik ihrer Stimme - zupackend und voller Dramatik.
Und schließlich nicht zu vergessen: Der Knabe, eine
junge Frau aus dem Chor, die “vom Berge herab”, von der Kanzel
herunter, ihren knabenhaft geführten Sopran verströmte. Schade nur,
dass sie in dem ansonsten höchst informativen Programmheft nicht
erwähnt wurde - sie hätte es verdient gehabt.
Alles in allem also ein großer Abend, den Dieter
Hauß konzentriert und unaufgeregt meisterte. Wer weiß, was es
bedeutet, einen so gewaltigen Apparat wie beim “Elias” frei von
Havarien um alle Klippen und Untiefen zu steuern, der kann dem
Dirigenten nur seine allergrößte Hochachtung erweisen. Die zweite
große Bewährungsprobe von Dieter Hauß nach seinem Premierenkonzert
- einem “Mozart-Requiem” zum Todestag des Namensgebers des Chores
im Januar - war mehr als das, was man so gemeinhin als Erfolg
bezeichnen könnte - es war das “Zurückmelden” eines bedeutenden
Trägers des kulturellen Lebens in Speyer in der ersten Reihe der
musikalischen Protagonisten der Stadt.
Da darf man sich - denn “nach dem Konzert ist vor
dem Konzert” - schon heute auf weiteres freuen - am 24. März 2012
auf Johann Sebastian Bach’s innig-monumentale “Matthäus-Passion”.
Foto: Thorsten Mohr
27.11.2011
Beglückender musikalischer Abend im Speyerer Dom
Komponist Jürgen Essl mit dem Domorganisten Markus Eichenlaub
Erstes Konzert auf der neuen Domorgel mit
Welturaufführung
von Gerhard Cantzler
Es war ein großer, ein beglückender Tag für den
Speyerer Kaiser- und Mariendom und die Speyerer Dommusik, dieser
Sonntag, der so viel Neues für die Kathedrale brachte: Eine neue
Hauptorgel, die sich jetzt in Verbindung mit der schon seit zwei
Jahren ihren Dienst leistenden Chororgel als eines der
glanzvollsten Orgelszenarien weit und breit präsentiert und zum
anderen ein eigens zu dem Tag der Orgelweihe komponiertes Opus des
Stuttgarter Orgel-Professors Jürgen Essl, der dieses Werk aus
Verbundenheit zu seinem Freund, dem Speyerer Domorganisten Markus
Eichenlaub sowie in gespannter Erwartung auf das neue Instrument im
Speyerer Dom geschrieben hat.
Beides wurde - wie das gesamte Konzert am Abend der
Orgelweihe - zu einem unvergesslichen Premieren-Erlebnis. Die
Orgel, die in all ihrer klanglichen Vielfalt schon jetzt ihren
unverrückbaren Platz in der Kathedrale gefunden hat, die
Orgel-Suite “Zeit und Leben”, die Essl in der Interpretation von
Markus Eichenlaub mit ihrer zeitgemäßen Tonsprache bewusst in
Kontrast zu dem “klassischen Programm” aus Bach, Schumann und
Charles Marie Widor gesetzt hatte. Das Instrument, das durch seine
eindrucksvolle Präsenz in diesem Raum besticht, der über so viele
Jahre ob seiner akkustischen Schwierigkeiten herbe Kritik ertragen
mußte und den eigentlich nur ganz wenige Organisten in seiner
ganzen Komplexität durchmessen konnten. Jetzt erblühen einzelne
Stimmen, Stimmgruppen und Register in bisher ungekannter Klarheit
und Durchsichtigkeit.
Sicher: Die Freunde der Orgelmusik im Speyerer Dom
werden wohl noch eine ganze Weile brauchen, bis sie das neue
Instrument in seiner ganzen Variationsvielfalt mit Hilfe ihres
eigenen Sensoriums “in Besitz” genommen haben. Und das wird selbst
dem Domorganisten nicht anders ergehen, der faktisch nur wenige
Stunden Zeit hatte, sich auf seinen neuen “Arbeitsplatz” - auf
dessen mechanische Eigenheiten, auf die ungewohnte Traktur und die
akustische Situation in dem Gehäuse um den Spieltisch -
einzustellen.
Doch zumindest die Orgelfreunde werden in der
nächsten Zeit Gelegenheit finden, sich dem neuen Instrument Schritt
für Schritt weiter anzunähern, wenn in einer ganzen Serie weiterer
Konzerte “Hausorganisten” und Gäste “ihre Sicht” der neuen Domorgel
offenbaren werden. Am Weihetag selbst stand deshalb die Erwartung
auf das neue Opus von Jürgen Essl sicher mit an vorderster Stelle.
Und diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht: Anklänge von
Gregorianik - so scheinen in dem Werk ein Ostergesang aus der
georgisch-orthodoxen Kirche ebenso auf wie ein Klagelied der
muslimischen Aleviten -werden durchfurcht von modernen
Klangaufbauten, die in ihrer Monumentalität an Essl’s Lehrmeister,
den großen französischen Komponisten Jean Francaix gemahnen. Ein
Werk - dem neuen Instrument angemessen - das ihm nicht nur
ungewöhnliche Klänge entlockt, sondern das zugleich auch ein
bewegendes musikalisches Plädoyer für religiöse und kulturelle
Toleranz zwischen den monotheistischen Weltreligionen darstellt.
Markus Eichenlaub stellte das Werk in überzeugender
Eindringlichkeit in den Raum - eine Komposition, die - der Orgel
gleich - nach seiner Welturaufführung sicher noch eine vielfach
wiederholte, intensive Befassung notwendig macht, um es in seiner
ganzen Tiefgründigkeit zu durchdringen.
Da hatten es die Zuhörer mit dem restlichen
Programm sicher einfacher, ist ihnen die Passacaglia in c von
Johann Sebastian Bach, ist ihnen die große Symphonie Nr. 6 g-Moll
von Charles–Marie Widor sicher näher, weil diese Stücke - zumindest
für Orgelfreunde - durchaus “alte Bekannte” sind. Hier konnte
Markus Eichenlaub seine großartige Kunstfertigkeit “ausfahren”,
konnte bei Bach die ostinaten Bässe “rauschen” und bei Widor die
vielfältig ineinander verschlungenen Stimmen neben- und
übereinander erblühen lassen - ein großer Genuss für alle
Konzertbesucher dieses Abends, die dann vermutlich durchaus dankbar
dafür waren, dass der Organist mit den “6 Studien in kanonischer
Form für Pedalklavier” von Robert Schumann etwas Ruhe in ein
insgesamt bewegtes und abwechslungsreiches Programm brachte.
Eröffnet hatte Eichenlaub den Abend übrigens mit
einem Marsch des britischen Komponisten Percy Whitlock und knüpfte
damit unmittelbar an den Weihegottesdienst an, den er mit einer
Fanfare dieses Komponisten beendet hatte.
Wie eingangs betont - ein großer, ein bewegender
Tag für den Speyerer Dom und seine Dommusik mit einem geradezu
überbordenden Ansturm interessierter Besucher - auch zu dem
abendlichen Konzert. Die für den nachmittäglichen Gottesdienst und
das Konzert am Abend genannten, jeweils 1.500 Zuhörer dürften da
eher zu niedrig geschätzt sein...
Die Folge: Ein totaler Verkehrskollaps schon bei
der Anreise der Gäste, total überlastete Parkplätze in der gesamten
Stadt - nicht zuletzt durch den gleichzeitig abgehaltenen
Bauernmarkt in der Innenstadt. Kein Wunder, dass da auch der
abgesteckte Zeitplan aus allen Fugen zu geraten drohte. Und so
konnte auch das abendliche Konzert erst mit Verspätung beginnen.
Doch als die ersten Akkorde des “Marsches” von Percy Whitlock den
Dom durchströmten, war alles Ungemach um Gedränge, Staus und
Verspätungen vergessen. Da war dann nur noch atemlose Konzentration
und pure Begeisterung, die sich anderthalb Stunden später in nicht
enden wollendem Beifall für Organist Markus Eichenlaub, seinen
Komponistenfreund Jürgen Essl und natürlich für die Hauptperson des
Tages, die neue Domorgel und ihre Erbauer entlud.
Wie gesagt: Ein großer Tag für den Speyerer Dom,
den die Freunde seiner Musik sicher in unvergesslicher Erinnerung
bewahren werden. Foto: sim
20.09.2011
Feierlich-demutsvoller Auftakt zu einem besonderen musikalischen Wochenende
Bruckner-Konzert
im Speyerer Dom setzt weiteres Highlight
Von Gerhard Cantzler
Eigentlich hätte man sich keinen angemesseneren
Einstieg in den großen Tag der Weihe der neuen Hauptorgel im
Speyerer Dom wünschen können als mit einem Konzert, das einem
einzigen Komponisten gewidmet war: Anton Bruckner, den “Musikanten
Gottes”, der in seiner tiefen Frömmigkeit Musik von unvergänglichem
Wert hinterlassen hat.
Und so fügte es sich wirklich mehr als passend,
dass die Speyerer Dommusik sich mit ihren zweiten Auftritt im
Rahmen der diesjährigen “Internationalen Musiktage Dom zu Speyer”
ein reines Bruckner-Programm ausgewählt hatte.
Mit großer Subtilität gestaltete Domkapellmeister
Markus Melchiori die Eröffnung dieses Konzertabends, indem er - der
Widmung des Mariendomes verpflichtet - ein “Ave Maria” für Alt-Solo
ins Programm genommen hatte - von Bettina Ranch mit berührendem
Ausdruck, geschmeidigem Timbre und sorgfältig ausgeglichen zwischen
den Registern bis in die tiefsten Lagen vorgetragen - zwischen zwei
“Aequali” für drei Posaunen eingebettet. Ein Konzertbeginn, der von
Anfang an den feierlich-demutsvollen Impetus der Bruckner’schen
Musik für diesen Abend in den Speyerer Dom übersetzte. Dazu passte
auch die von großer Erfahrung mit Raum und Instrument bestimmte,
gewohnt zurücktretende Begleitung der Altistin durch Domorganist
Markus Eichenlaub an der Chororgel des Domes.
Diesen Ansatz
übernahm Markus Melchiori auch in den zweiten Teil des Programmes,
in dem er den 2. Satz aus der V. Symphonie B-Dur , das “Adagio” mit
der Tempobezeichnung “Sehr langsam” von Anton Bruckner zur
Aufführung brachte. Mit diesem Werk, das er der Grundstimmung des
Abends entsprechend fast schon kammermusikalisch angelegt hatte,
konnte er einmal mehr zeigen, zu welch eindrucksvoller
Geschlossenheit sein Domorchester Speyer in der kurzen Zeit seines
Zusammenwirkens inzwischen schon gefunden hat. Warm timbrierte,
homogene Streicherflächen, würdig und feierlich daherkommende
Blechbläser -insbesondere auch in den hochsensiblen Horn-Passagen -
es war eine beeindruckende Musik, die das Domorchester zelebrierte,
die einmal mehr bewusst werden ließ, wohin die Bruckner’sche Musik
wirklich gehört: Nicht in den Konzertsaal, sondern unter die mit
“dem langem Nachhall der Ewigkeit” ausgestattete Kuppel einer
Kathedrale wie den Speyerer Dom.
Dieser Eindruck vermittelte sich auch bei dem
Höhepunkt des Konzertes, der Aufführung der Messe in d-Moll, zu der
sich der Speyerer Domchor, auch wenn er einige krankheitsbedingte
Ausfälle kompensieren musste, in gewohnter Geschlossenheit und
Durchsetzungsstärke präsentierte. Für einen eher semiprofessionell
agierenden Chor wie den Speyerer Domchor geht “ein Bruckner” mit
seinen oft überraschenden Tempowechseln, seinen harmonisch
ungewohnten Rückungen und dynamischen Wechseln schon manchmal bis
an die Grenzen der Leistungsfähigkeit - dennoch, der Domchor
bestand auch diese Herausforderungen einmal mehr bravourös.
In dem
Vokalquartett Katharina Leyhe, Sopran, Bettina Ranch, Alt,
Sebastian Hübner, Tenor und Manfred Bittner, Bass, stand Markus
Melchiori ein gleichrangiges Solistenensemble zur Verfügung, auch
wenn Bruckner die Solopartien eher “sparsam” ausgestattet hat und
den Solisten, sieht man von dem - einmal mehr - überzeugend
agierenden Bassisten Manfred Bittner ab, in der Messe keine großen
Gelegenheiten zur solistischen Darstellung bietet.
Noch eine Anmerkung zum Schluss: Wieder blieben bei
diesem Domkonzert viele Bankreihen leer - leider. Vielleicht ist es
das überreiche Angebot dieser Tage, das die Besucher - von denen
jeder sicher nur mit einem begrenzten finanziellen Budget
ausgestattet ist - davon abhält, noch mehr Konzerte zu besuchen.
Und dann wird das Bessere rasch zum Feind des Guten, machen die
eigenen Veranstaltungen der eigenen Veranstaltungsreihe direkte
Konkurrenz.
Dennoch: Wer sich an diesem Abend davon hat
abhalten lassen, in den Dom zu kommen, der hat etwas wirklich ganz
Besonderes versäumt: Ein hochrangiges, dem Jubiläumsjahr der
Domweihe und dem überragenden Ereignis der Orgelweihe an diesem
Wochenende entsprechendes Konzert, für das man Domkapellmeister
Markus Melchiori und seinem Ensemble Dank und Beifall zollen muss,
so wie es die Zuhörer, die den Weg in den Dom gefunden hatten,
lange und ausdauernd taten. Foto: sim
18.09.2011
Annäherungen an ein Meisterwerk - die neue Hauptorgel im Speyerer Dom
von Gerhard
Cantzler
Speyer- Noch ist sie stumm - die
imposante neue Domorgel - doch am kommenden Sonntag, am 18.
September, wird sie nach ihrer Weihe durch Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann im Rahmen einer feierlichen Pontifikalvesper um 15.30 Uhr
zum ersten Mal ihr vielstimmiges Gotteslob ertönen lassen. Im
Rahmen einer Begehung auf der Orgelempore des Kaiser- und
Mariendomes konnten jetzt Journalisten eine erste Annäherung an das
eindrucksvolle Instrument unternehmen. “Es macht den Menschen schon
sehr klein, inmitten dieses gewaltigen Werks zu stehen”, schilderte
dabei einer der Besucher seine Gefühle, “um vielviel
eindrucksvoller muss es aber erst sein, wenn die bis zu zehn Meter
hohen Pfeifen ihr Brausen erschallen lassen”.
Gut 13 Jahre hatte es gedauert, bis das Werk, das
sich im Zusammenklang mit der schon vor drei Jahren geweihten
Chororgel als liturgische und musikalische Einheit versteht,
endlich gebaut worden war. Viele grundsätzliche Diskussionen gingen
der Entscheidung voraus - bis hin zu der Frage, ob die “alte”
Scherpf-Orgel überhaupt durch ein neues Instrument ersetzt werden
sollte. Erst der persönliche Einsatz von Altbundeskanzler Dr.
Helmut Kohl - bis heute Vorsitzender der “Europäischen Stiftung
Kaiserdom” und selbst ein großer Freund geistlicher Orgelmusik -
war es, der, nachdem er die Unternehmerfamilie Quandt (BMW) zu
einer zweckgebundenen Spende in Höhe von 3 Millionen D-Mark - heute
einschl. Zinsen 1,8 Mio. EURO - zugunsten des Orgelneubaus bewegen
konnte, den Weg ebnete für ein Werk, das seinesgleichen suchen
dürfte in Deutschland und wohl auch in Europa.
Nachdem die Finanzierung gesichert war, ging es
erst richtig los: In zahlreichen Gremiensitzungen, an denen viele
internationale Orgelexperten beteiligt waren, mussten zunächst
wesentliche Vorentscheidungen getroffen werden: Von der
grundsätzlichen Planung - dem Zusammenwirken zwischen einer Chor-
und der Hauptorgel - über die Disposition der beiden neuen
Orgelwerke - bis hin zu der Gestaltung des Prospektes der Orgeln,
was sich gerade bei der Hauptorgel angesichts des hohen
Stellenwertes denkmalschützerischer Aspekte bei der Umsetzung
baulicher Veränderungen im Dom als besondere Herausforderung
herausstellen sollte.
Nach jahrelangen gründlichen Beratungen standen
schließlich die wesentlichen Entscheidungen fest - so wie sie sich
jetzt im Dom darbieten: Mit der Chororgel, die im November 2008
ihren Dienst aufnahm und der gewaltigen Hauptorgel, die ab dem
kommendem Sonntag zu hören sein wird. Das zwölf Meter hohe,
neuneinhalb Meter breite und fast sechs Meter tiefe Instrument
verfügt über 85 Register und wird über einen viermanualigen
Spieltisch gespielt, von dem aus auch die kleinere Orgel im
Königschor angespielt werden kann. In zwei Etagen umfasst das
riesige Werk 5496 Pfeifen aus einer Zinn-Blei-Legierung bzw. aus
Holz.
Aber auch mit allerlei elektronischen “Helferlein”
ist das neue Instrument reichlich bestückt: So kann der Organist
zum Beispiel die von ihm gespielte Musik aufzeichnen, um sie danach
in ihrer Wirkung im Kirchenraum und für die Zuhörer zu
kontrollieren, um gegebenenfalls noch Korrekturen an dem Mix der
Registratur vorzunehmen.
Und auch für eine vorbildliche Kommunikation mit
den verschiedenen Orten der Liturgie ist gesorgt. Das gilt für den
Kontakt mit dem Chor auf der Chorempore unterhalb des
Orgelspieltischs oder auch bei einem Chorauftritt im Königschor -
Modernste technische Hilfsmittel zur Optimierung Jahrhunderte alter
Musik.
Was den Orgelprospekt angeht, so entschied sich die
Jury schließlich für den jetzt verwirklichten Entwurf des bekannten
Kölner Architekten Prof. Gottfried Böhm (der SPEYER-KURIER
berichtete darüber), der das Orgelwerk quasi schwebend in die
Emporenöffnung der Westwand des Domes integrierte und damit der
Tatsache Rechnung trägt, dass zur Zeit des Dombaus vor 950 Jahren
noch kein Metall in dem Steinbauwerk verarbeitet wurde. (
Interview mit Prof. Gottfried Böhm in der rechten Spalte)
Für Domorganist
Markus Eichenlaub geht eine aufregende Zeit zu Ende. “Wir haben oft
mit Tränen in den Augen gelauscht, wenn wieder eine neue
Registergruppe zum Leben erweckt wurde”, erinnert er sich an die
langwierige Arbeit der Orgelgrundstimmung und gesteht unumwunden,
dass es für einen Organisten sicher das schönste Ereignis in seinem
Berufsleben darstellt, das “Werden” eines solchen Instrumentes
mitzuerleben.
Nun bleiben ihm noch drei Tage, um sich auf die
Orgelweihe und vor allem auch auf “sein” erstes Orgelkonzert auf
dem neuen Instrument vorzubereiten, das er noch am Abend des
Weihetages, am 18. September 2011 um 20.00 im Dom geben wird. Auf
dem Programm dieses Konzertes, für das kein Eintritt erhoben wird,
stehen Werke von Percy Withlock, Johann Sebastian Bach, Robert
Schumann und Charles-Marie Widor. Außerdem wird eine eigens zu
diesem Anlass entstandene Auftragskomposition des Stuttgarter
Orgelprofessors Jürgen Essl ihre Uraufführung erleben.
Und was empfindet Domorganist Eichenlaub, wenn er
an das neue Instrument denkt? “Dankbarkeit und Respekt”, antwortet
er spontan, “Respekt vor denen, die dieses neue Instrument möglich
gemacht haben. Und dann Vorfreude und große Neugierde darauf, was
mit dem neuen Orgelwerk gelingen wird”.
Für noch einen wird dieser Tag sicher ebenfalls mit
großen Emotionen verbunden sein: Für Prof. Leo Krämer, Eichenlaubs
Vorgänger im Amt des Domorganisten, der sich nahezu von Anbeginn
seiner Tätigkeit am Speyerer Dom im Jahr 1971 für eine Verbesserung
der nach seiner Überzeugung unbefriedigenden Orgelsituation an der
Kathedrale stark gemacht hatte. Er hatte wohl kaum noch damit
gerechnet, eine so überzeugende Lösung des von ihm immer wieder
bedauerten Zustandes erleben zu dürfen, wie sie jetzt - durch die
Orgelbauwerkstätte Seifert in Kevelaer vorbildlich umgesetzt - dank
der Initiative von Altbundeskanzler Dr. Helmut Kohl und der
Großzügigkeit der Familie Quandt möglich geworden ist. Foto:
sim
14.09.2011
Weitere Höhepunkte bei Internationalen Dom-Musiktagen
Bachs „Messe in h-Moll“, Krpytakonzert und
Brucknerwerke
Speyer- Bachs
„opus summum“, die „Messe in h-Moll“ gilt als einer der Höhepunkte
der gesamten Musikgeschichte. Die festliche Aufführung am Sonntag,
11. September, bildet einen besonderen Glanzpunkt der
„Internationalen Musiktage Dom zu Speyer“. Mit dem „Deutschen
Kammerchor“ und dem Barockorchester „L´arpa festante“ stehen
ausgewiesene Experten der Barockmusik zur Verfügung und garantieren
unter der Leitung von Markus Melchiori eine nicht alltägliche
Aufführung.
Das zweite Kryptakonzert der Reihe am Mittwoch, 14. September, hat
die Gottesmutter Maria, als Patronin des Domes, zum Thema. Musik
aus Renaissance und Frühbarock von Orlando di Lasso, Claudio
Monteverdi, Johannes Eccard, Johann Pachelbel und anderen werden
vom „Marais Consort“ in der Besetzung für Solo–Sopran und
Gambenconsort erklingen.
Werke Anton Bruckners werden am Samstag, 17. September, im Dom zu
hören sein. Neben dem „Adagio“ der „V. Symphonie“ kommt die „Messe
in d–Moll“ zu Gehör. Gemeinsam mit dem Domchor und dem Domorchester
musizieren die Gesangssolisten Katharina Leyhe (Sopran), Bettina
Ranch (Alt), Sebastian Hübner (Tenor) und Manfred Bittner (Bass)
unter der Stabführung von Domkapellmeister Markus Melchiori.
Die Konzerte beginnen jeweils um 20 Uhr im Dom zu Speyer; Karten:
Rheinpfalz Ticket Service - Hotline 0180 5003417 oder an der
Abendkasse (Öffnung 19.00 Uhr, Einlass 19.30 Uhr). - Weitere Infos:
www.dommusik-speyer.de Bischöfliches
Ordenariat Pressestelle, Speyer
07.09.2011
Mendelssohn -“Lobgesang”: Überzeugender Start in Musiktage 2011
Mit einer eindrucksvoll bewegenden Aufführung von
Felix Mendelssohn-Bartholdys Sinfoniekantate Nr. 2 “Lobgesang”
eröffnete jetzt die Speyerer Dommusik die “Internationalen
Musiktage Dom zu Speyer 2011” im Jahr des 950. Weihejubiläums der
Kathedrale. Für viele Musikkenner steht dieses Werk
gleichberechtigt in einer Reihe mit den großen Oratorien des
Komponisten, mit dem “Elias”, mit “Paulus”, aber auch mit dem
seltener zu hörenden Oratorium “Athalia”. Sie alle waren übrigens
in früheren Jahren schon im Dom zu hören - allein der “Lobgesang”
fehlte noch, der aufgrund seiner musikalischen Dichte und seines
durchgehend hohen Anspruchs an Chor, Solisten und Orchester
vielleicht sogar noch ein Quäntchen höher zu bewerten ist als die
anderen vokalen Meisterwerke Mendelssohns.
Mit Mechthild Bach (Sopran), Susanne Scheffel
(Mezzosopran) und Julian Prégardian (Tenor) hatte Domkapellmeister
Markus Melchiori ein Solistenterzett gewinnen können, von denen
jeder in seiner Art mehr als nur überzeugen konnte: Mechthild Bach
mit ihrem engelsgleichen “Verkündigungs”-Sopran, weich und hoch
beweglich und dennoch durchsetzungsstark, die Mezzo-Sopranistin
Susanne Scheffel, im Speyerer Dom schon des öfteren eingesetzt, mit
überzeugend warmen, zum Alt hin tendierenden Registern und
schließlich die Überraschung dieses Abends: Der Tenor Julian
Prégardien mit seiner überaus sensibel geführten, in allen
Registern ausgeglichen ansprechenden lyrischen Tenorstimme - ein
Glücksfall für die Mendelssohn-Oratorien und fast noch mehr für die
höchst anspruchsvolle Tenorpartie im “Lobgesang”.
Überzeugend
studiert präsentierte sich auch Markus Melchiori’s Speyerer
Domchor, dem gerade im Jubiläumsjahr des Speyerer Domes in
Konzerten mit Werken von Mendelssohn, Bruckner und der
Welturaufführung einer Messe des Eichstätter Domkapellmeisters
Christian Heiß für einen Laienchor Bemerkenswertes abverlangt wird.
Dass er dieser Anforderung durchaus zu entsprechen vermag, zeigte
sich nicht zuletzt in der in unvergleichlicher Weise in Szene
gesetzten Schlussfuge des “Lobgesangs” “Alles, was Odem hat, lobe
den Herrn” - mit seinen gewaltigen polyphonen Aufbauten, die am
Schluss - ganz typisch für Mendelssohn - in einen überwältigenden
Hymnus einmünden.
Ein ebenbürtiger Partner für Chor und Solisten: Das
Domorchester, zusammengestellt aus Orchestermusikern aus der
Region, das sich zwar durchaus noch in einer Selbstfindungsphase
befindet, das aber auf dem gemeinsamen Weg mit dem Speyerer
Domkapellmeister schon ein bemerkenswertes Stück zurückgelegt hat.
Dies wurde in schönster Weise in den orchestralen Eingangssätzen
des “Lobgesanges” deutlich.
Eröffnet wurde der Konzertabend gleichfalls mit
Mendelssohn: Dem Psalm 95, op. 46 “Kommt, lasst uns anbeten und
knien vor dem Herrn” für Mezzosopran und Chor für vier bis acht
Stimmen. Auch hier erwies sich der Chor als absolut standfest und
in den kleinen Fugati überaus beweglich.
Schade nur, dass in dem Eröffnungskonzert der
diesjährigen Musiktage doch noch so viele Zuhörerplätze frei
blieben. Die vorzügliche Qualität dieses Abends hätte sicherlich
ein voll besetztes Haus verdient gehabt. Aber vielleicht braucht
das Konzertpublikum in der Region noch einige Zeit, um die
Konzertreihe wieder “voll auf ihrem Schirm” zu haben - das noch
ausstehende Programm jedenfalls würde es an jedem Abend lohnen, den
Weg nach Speyer auf sich zu nehmen. Und vielleicht würde auch eine
offensivere Öffentlichkeitsarbeit für die Musiktage ein Übriges für
eine breitere Akzeptanz dieser hörenswerten Konzertreihe leisten.
gc / Fotos: KieniPress
03.09.2011
Internationale Dom-Musiktage: Auftakt am 2. September
Musikfestival steht 2011 ganz im Zeichen des 950.
Jahrestages der Domweihe
Das
Jahr 2011 steht in Speyer ganz im Zeichen des 950. Jahrestages der
Domweihe. Die diesjährigen „Internationalen Musiktage Dom zu
Speyer“, die am 2. September beginnen, lassen annähernd eintausend
Jahre Musik gewordenes Gotteslob in dem einzigartigen Kaiser- und
Mariendom lebendig werden. Von der Gregorianik bis hin zu Werken
der Gegenwart spannt sich der Bogen mit Meilensteinen der
Kirchenmusik.
Mendelssohns „Lobgesang - Symphonie“ in B-Dur, opus 52 mit dem
unvergleichlich vertonten Aufruf „Alles was Odem hat, lobe den
Herrn“ und die Vertonung des 95. Psalms „Kommt, lasst uns anbeten“,
opus 46 bilden den Auftakt der Musiktage am Freitag, 2. September
(20 Uhr). Die Solisten Mechthild Bach (Sopran), Susanne Scheffel
(Mezzosopran) und Julian Prégardien (Tenor) musizieren gemeinsam
mit dem Domchor und dem Domorchester unter der Leitung von
Domkapellmeister Markus Melchiori.
Am Samstag, 3. September (20 Uhr), garantieren die Pilgergesänge
des „Llibre Vermell de Montserrat“ aus dem Jahr 1372 ein
eindrückliches Erlebnis im Zusammenspiel von Klang und Raum. Diese
teils geistlichen, teils weltlichen Gesänge werden nicht nur
akustisch, sondern auch visuell im Dom lebendig werden. Die
Ausführenden sind das „Ensemble Sarband“ sowie der „Osnabrücker
Jugendchor“ unter der Leitung von Johannes Rahe.
Im ersten der drei Kryptakonzerte am Mittwoch, 7. September (20
Uhr), ist das Frauenvokalensemble „Ars Choralis Coeln“ unter der
Leitung von Maria Jonas zu Gast. Mit dem Titel „Die Rose van
Jhericho - Das Liederbuch der Anna von Köln (um 1500)“ wird das
Ensemble sängerisch und in Kombination mit mittelalterlichen
Instrumenten eine eigene Klangwelt in der wunderbaren Akustik der
Krypta aufleben lassen.
Karten: Rheinpfalz Ticket Service - Hotline 0180 5003417 oder an
der Abendkasse (Öffnung 19 Uhr, Einlass 19.30 Uhr). – Weitere
Informationen: www.dommusik-speyer.de.
Bischöfliches Ordenariat Speyer
26.08.2011
Dommusik Speyer stellt neues Programm vor
Flyer für das zweite Halbjahr erschienen
Mit einem neuen Flyer informiert die Dommusik Speyer über das
musikalische Programm im zweiten Halbjahr 2011. Schwerpunkte sind
neben den Internationalen Musiktagen im September die
Feierlichkeiten zur Domweihe Anfang Oktober mit anschließender
Wallfahrtswoche.
„Wir nehmen in diesem Jahr mit vielen unserer musikalischen
Aktivitäten das Domweihjubiläum in den Blick. Aber auch beliebte,
bewährte Veranstaltungen wie Bachs Weihnachtsoratorium und das
festliche Neujahrskonzert haben ihren Stellenwert behalten“, so
Domkapellmeister Markus Melchiori bei der Präsentation des
Programms.
Für das Weihnachtsoratorium am 16. Dezember (20 Uhr) und das
festliche Neujahrskonzert am 1.Januar 2012 (15 Uhr) hat
bereits der Vorverkauf begonnen.
Karten sind beim Rheinpfalz-Ticket-Service zu erwerben.
Weitere Informationen: www.dommusik-speyer.de. Text:
Dommusik, Pressestelle, Speyer
07.07.2011
Der Lohn der guten Tat
Ein genüsslicher
Orgelspaziergang zu den vier Hauptkirchen in
Speyer.
von Gerhard Cantzler
Wer am
vergangenen Sonntag durch die Speyerer Innenstadt spazierte,
glaubte an eine Erscheinung: Alle drei viertel Stunde öffneten sich
die Tore einer der großen Innenstadtkirchen und Hunderte, gefühlte
Tausende, von Besuchern strömten von einem Gotteshaus zum nächsten.
Was niemand für möglich gehalten hätte: Trotz des frühsommerlichen
Maiwetters, das schon die ersten Unentwegten an die Badestrände und
in die Biergärten lockte, war der Hohe Dom zu Speyer schon zur
frühen Nachmittagsstunde so gut gefüllt wie sonst nur an hohen
kirchlichen Feiertagen. Der Grund: Mit Christoph Keggenhoff
schickte sich der erste von vier Titular-Organisten an den Speyerer
Hauptkirchen an, den “Bock” der ersten an diesem Tag zum Klingen zu
bringenden Orgeln zu erklimmen: Die Chororgel im Speyerer Dom.
Das neueste Instrument aus der reichen Speyerer
Orgellandschaft lässt schon heute erahnen, was die Dombesucher
erwartet, wenn nach dem 19. September dieses Jahres auch die neue
Hauptorgel erklingt. Allein oder im Zusammenspiel der beiden
Instrumente wird dann ein überwältigender Gesamteindruck möglich
werden.
Für sein Auftaktkonzert hatte sich Christoph
Keggenhoff zwei recht unterschiedliche Kompositionen ausgesucht:
Die Orgelbearbeitung des “Gloria” aus der “Missa de Beata Virgine”
des am Hofe der kunstsinnigen Herzöge Gonzaga in Mantua wirkenden
Girolamo Cavazzoni im ersten und die Sonate Nr. 1 d-Moll des
Mendelssohn-Zeitgenossen August Gottfried Ritter, einer der frühen
Vertreter der romantischen Orgelmusik.
Beide Werke erlaubten es Keggenhoff, einen reichen
Ausschnitt aus den vielfältigen Klangmöglichkeiten des neuen
Instrumentes virtuos zu präsentieren, um dann auch schon hinüber zu
leiten zur zweiten Kirche, zur zweiten Orgel - diesmal in der
Protestantischen Dreifaltigkeitskirche, nur einen Steinwurf vom Dom
entfernt - und wiederum zu Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Hier hatte sich Domkapellmeister Markus Melchiori
mit dem Speyerer Violin-Virtuosen Daniel Spektor am Spieltisch des
bejahrten Instrumentes hoch über dem Kirchenschiff zusammen getan,
um die inzwischen noch weiter angewachsene Zuhörerschar zunächst
mit dem “Salut d’amour” von Edgar Elgar zu entzücken, einem Stück,
das man, ähnlich wie die später zu hörende “Meditation” aus der
Lyrischen Komödie “Thais” von Jules Massenet getrost zu den
“Rennern” der gehobenen Salonmusik im 19. und 20. Jahrhundert
zählen darf. Zuvor schon hatte Markus Melchiori das Praeludium
G-Dur, op. 37/2 von Felix Mendelssohn-Bartholdy ins Programm
gehoben, eines der Praeludien, die Mendelssohn anlässlich seiner
Hochzeitsreise in Speyer komponiert und auf der Orgel der
Dreifaltigkeitskirche zum ersten Mal gespielt hatte. Dass das
Instrument damals allerdings dem Komponisten nur Hohn und Spott
abgenötigt hatte, ist heute kaum noch zu spüren - zu oft haben die
Hände gütiger Orgelbauer “dem alten Kasten” auf die Sprünge
geholfen. Mit Markus Melchiori hatte das Instrument zudem auch
“einen Meister” gefunden, der durch geschickte Registrierung und
kluge Tempi-Wahlen die “alte Dame” behutsam über ihre Schwächen
hinweg trug.
In Daniel Spektor hatte Melchiori zudem einen
kongenialen Partner gefunden, der unprätentiös, mit sauberem Ansatz
und weicher Klanggebung - ganz in der Tradition osteuropäischer
Geiger - auch bei der Instrumentalfassung von Mendelssohns “Auf
Flügeln des Gesanges” und vor allem in der Sonate G-Dur, BWV 1021
von Johann Sebastian Bach zu gefallen wusste.
Als die
lang applaudierende Zuhörerschar dann weiter zog, war die
Maximilianstraße inzwischen “Schwarz vor Menschen”.
In der Pfarrkirche St. Joseph traf die große
Orgelgemeinde sodann auf Domorganist Markus Eichenlaub, der mit der
beliebten Toccata, dem Adagio und der Fuge in C, BWV 564 von Johann
Sebastian Bach, den - liturgisch-korrekten - Variationen über
“Maria Maienkönigin” des Hochromantikers Carl Sattler sowie der
Toccata in e op. 1 des zeitgenössischen Komponisten Jürgen Essl
seinerseits einen Eindruck von breitem Können gab: Vom Instrument
und vom Künstler gleichermaßen. Schade eigentlich, dass die riesige
Wilbrand-Orgel in St. Joseph eigentlich immer im Schatten der
großen Dom-Orgel gestanden hat - um so dankenswerter, dass man nun
das Instrument im unmittelbaren Vergleich mit den anderen großen
Orgeln in Speyer und meisterlich präsentiert von Markus Eichenlaub
erleben durfte. Ein Vergleich, dessen baldiges DaCapo man sich
wünschen würde.
Vergleichen konnte man schließlich auch auf der
letzten Station des Orgelspaziergangs:
Auf der großen Kleuker-Orgel der Gedächtniskirche
präsentierte Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger köstliche
Miniaturen kompositorischer Umsetzungen von Naturphänomenen aus
vier Jahrhunderten: Der erklang der Ruf des Kuckucks in der
musikalischen Sprache des großen Franzosen Louis-Claude Daquin, da
zwitscherten die Vögel in der Art seines neuzeitlichen Kollegen
Olivier Messiaen - beides eingerahmt vom großen Heiligen aller
Organisten, Johann Sebastian Bach und seinem Zeitgenossen Johann
Kaspar Kerll.
Auch Robert Sattelberger erwies sich an diesem
Nachmittag als gleichrangiger Partner seiner katholischen
Kollegen.
Ja und dann sollte es am Schluss noch ein ganz
besonderes “Schmankerl” geben: Einen Tango von Thomas Roß “für vier
Organisten, 40 Finger und 424 Tasten”. Ein reizvolles Experiment
zweifelsohne, gut geeignet als “Rausschmeißer” eines anregenden
Orgelnachmittags. Nur schade, dass die Besucher des Konzerts nicht
sehen konnten, wie sich die vier Spieler auf der gemeinsamen
Orgelbank um die Tasten drängten - hören konnten sie es nur in ganz
wenigen Passagen. Wie meinte ein Zuhörer beim Rausgehen? “Da war
eigentlich nicht viel dabei, was man mit zwei gesunden Händen und
zwei Füßen nicht auch allein hätte spielen können”.
Aber gut: Versuchen kann man’s ja mal.
Aber zurück zum Ernst der heiteren Muse: Da war
dann ja auch noch die angekündigte gute Tat. Sie allein schon hätte
den Besuch dieses opulenten Orgel-Abenteuers gelohnt. Um was ging’s
dabei, und um was geht es dem Speyerer Domorganisten immer
wieder?
Hanna S., gleichermaßen ambitionierte wie
hochbegabte Orgel-Schülerin von Markus Eichenlaub an der Essener
Folkwang-Hochschule, erlitt als Zwanzigjährige einen harmlos
scheinenden grippalen Infekt. Eine alltägliche Geschichte, sollte
man denken. Doch anders bei Hannah S.: Bei ihr setzte statt Heilung
ein Prozess erschreckenden körperlichen Verfalls ein. Todesangst
überkam die junge Frau - 2005 konstatierten Immunologen bei Hannah
S. die neuroimmunologische Erkrankung ME/CFS - Myalgische
Enzephalomyelitis I Chronic Fatigue Syndrom. Die Ursachen dieser
Erkrankung - mitunter nicht ganz zutreffend als
“Dauer-Ermüdungs-Syndrom” umschrieben - sind bis heute noch nicht
erforscht. Experten schätzen, dass allein in Deutschland mehr als
300 000 zumeist junge Menschen an dieser Krankheit leiden. Sie alle
fallen durch alle Raster sozialer Versorgung, da die Krankheit in
Deutschland - im Gegensatz z.B. zu Kanada - nur unzureichend
bekannt und als versorgungsfähig anerkannt ist.
Bei einer so desolaten Ausgangslage war es Markus
Eichenlaub ein Leichtes, seine Kollegen und einen Großteil des
dankbaren Orgelpublikums davon zu überzeugen, dass es mehr als
lohnend ist, sich dafür einzusetzen, den an ME/CFS erkrankten
Menschen wie Hannah S. durch Informationen über die Krankheit,
durch Vorantreiben entsprechender Forschungsprojekte und
hoffentlich auch in nicht allzu ferner Zukunft durch geeignete
therapeutische Maßnahmen Hilfe zuteil werden zu lassen.
Informationen zum ME/CFS: info@Lost-Voices-Stiftung.org Alle
Fotos: Hild
24.05.2011
Ungewöhnliche Orgelreise im Dom zu Speyer
Wladimir Matesic am
29. Mai zu Gast - Werke aus Italien und Frankreich Speyer (is). Im
zweiten Konzert des diesjährigen internationalen Orgelzyklus
gastiert im Dom zu Speyer am Sonntag, 29. Mai (20 Uhr), mit
Wladimir Matesic einer der führenden italienischen Organisten. Das
Konzert trägt die Überschrift „Italien-Frankreich-Italien: eine
ungewöhnliche Orgelreise“. Ungewöhnlich und vielfältig ist die
Werkauswahl, die der in Bologna geborene Organist getroffen hat und
so für ein hohes Maß an Abwechslung und musikalischer Spannung
sorgt. Wladimir Matesic, derzeit als Orgelprofessor am Staatlichen
Konservatorium Triest tätig, beginnt diese Reise mit dem für Orgel
bearbeiteten c-Moll-Konzert von Antoni Vivaldi. Darauf folgen von
Luca Salvadori die „Vier Jahreszeiten - Ouroboros“. Das Allegro
Rustico von Pietro Yon bildet die musikalische Grenzüberschreitung
von Italien nach Frankreich, das zunächst von Camille Saint-Säens
mit dem Präludium und Fuge d-Moll vertreten ist. Zum 100. Todestag
wird Jehan Alain mit dessen Variationen über “Lucis creator”
gedacht. Zwei Jubilare - Alexandre Guilmant (100. Geburtstag) und
Marco Enrico Bossi (150. Geburtstag) - beschließen mit der
Pastorale und der “Hora Gaudiosa” diesen kurzweiligen Orgelabend.
Matesic, der in Bologna, Freiburg, Luzern und Rotterdam studierte,
ist Preisträger der internationalen Orgelwettbewerbe von Nijmwegen,
Gravina und Rom.
Karten zu acht Euro (ermäßigt fünf Euro) sind ab 19.30
Uhr am Hauptportal an der Abendkasse erhältlich.
Bischöfliches Ordinariat Speyer Pressestelle
20.05.2011
Internationale Orgelkonzerte ganz im Zeichen der Orgelweihe
Neun Organisten aus Europa und Nordamerika spielen 2011
im Dom zu Speyer Speyer (is).
Am Ostermontag, 25. April (20 Uhr), wird durch Domorganist
Markus Eichenlaub der diesjährige Zyklus der Internationalen
Orgelkonzerte im Dom zu Speyer eröffnet. Das Programm, das ganz im
Zeichen der österlichen Auferstehung steht, umfasst Werke von
Charles Tournemire (Choral-Improvisation „Victimae paschali
laudes“), Richard Purvis (Partita „Christ ist erstanden"), Hans
Buchner (Sequentia „In Resurrectione Domini"), Denis Bédard
(Meditation „O Filii et filiae“) und Charles-Marie Widor (Finale
„Haec dies“ aus der Symphonie No. 10 „Romane“). Zentrales Werk des
Orgelabends ist die Choralphantasie „Christ ist erstanden“ für
Orgel und zwei Schlagzeuger von Knut Nstedt. Den Schlagzeugpart
übernehmen Klaus Wissler und Arthur Adler von der
Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.
Auch wenn es noch fünf Monate dauert, bis die neue Hauptorgel
mit ihren 85 Registern und insgesamt 5556 Pfeifen im Dom am 18.
September erstmals erklingt, so wird die Zeit bis dahin nicht frei
von Orgelmusik sein, hat sich doch die Chororgel auf dem Königschor
in Liturgie und Konzert seit ihrer Einweihung vor mehr als zwei
Jahren bestens bewährt. Eichenlaub, künstlerischer Leiter der
Internationalen Orgelkonzerte, hat für den diesjährigen Zyklus
Organisten aus Europa und Nordamerika nach Speyer verpflichten
können.
Am 29. Mai wird Wladimir Matesic (Triest/Italien), der mit
Werken von Vivaldi bis Salvadori „Eine ungewöhnliche Orgelreise“
unternimmt, die Reihe fortsetzen. Ihm folgt Esteban Elizondo (San
Sebastian/Spanien), der am 26. Juni mit einem rein spanischen
Programm quer durch die Epochen aufwartet.
Österreich wird am 31. Juli durch den Grazer Domorganisten
Christian Iwan vertreten sein, der unter anderem mit dem opulenten
Orgelwerk „Prélude, Adagio et Choral Veni Creator“ von Maurice
Duruflé aufhorchen lässt.
Der weltweit gefeierte Organist Kalevi Kiviniemi aus dem
finnischen Lahti wird am 28. August mit „Musik bedeutender
Improvisatoren“ zu hören sein.
Ein zentrales Musikereignis in diesem Jahr für die gesamte
Region folgt am 18. September mit der Weihe der neuen Hauptorgel im
Dom durch Diözesanbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (15.30 Uhr).
Nach der Weiheliturgie wird Markus Eichenlaub das neue Instrument
ab 20 Uhr erstmal konzertant erklingen lassen. Das Programm enthält
Werke von Bach, Elgar, Pärt und Widor. Zudem kommt es zur
Uraufführung eines umfangreichen Orgelwerks, das die Speyerer
Dommusik anlässlich der Orgelweihe bei dem Stuttgarter Komponisten
und Orgelprofessor Jürgen Essl in Auftrag gegeben hat.
Am Mittwoch, 21. September, wird der stellvertretende
Domorganist Christoph Keggenhoff mit Werken von Ritter, Alain,
Vogel und Franck (Grande pièce symphonique) zu hören sein.
Keggenhoff war an der Konzeption der Chor- und Hauptorgel
maßgeblich beteiligt. Mit Werken für Orgel und Orchester
präsentiert sich die Domorgel am Sonntag, 25. September, erstmals
auch als Begleiterin symphonischer Orchesterklänge. Das
Heidelberger Kantatenorchester unter der Leitung von
Domkapellmeister Markus Melchiori wird gemeinsam mit Domorganist
Eichenlaub Kompositionen von Bossi (Konzert a-Moll) und Poulenc
(Konzert g-Moll) wiedergeben, die durch Fantasie und Fuge g-Moll
ergänzt werden. Dieses Konzert bildet auch gleichzeitig den
Abschluss der „Internationalen Musiktage Dom zu Speyer.“
Mit Stephen Tharp betritt am 28. September ein weiterer Organist
von Weltrang Speyerer Boden. Der in New York beheimatete Musiker,
Komponist und Arrangeur wird die ausladende Orgelsymphonie Nr. 8
von Félix-Alexandre Guilmant sowie die in Rhythmus und Tonsprache
ergreifenden „Trois Danses“ von Jehan Alain zu Gehör bringen.
Ein Sonderkonzert erinnert am 22. Oktober, seinem 200.
Geburtstag, an Franz Liszt. Neben seinem „Präludium und Fuge über
BACH“ sowie der Fantasie und Fuge über „Ad nos salutarem undam“,
die zum festen Bestandteil der Orgelliteratur gehören, sind die
„Vogelpredigt des heiligen Franz von Assisi“ und die „Evocation à
la Chapelle Sixtine“ zu hören. Interpret an der Hauptorgel wird
Domorganist Markus Eichenlaub sein.
Am 30. Oktober macht der amtierende Titularorganist Patrick
Delabre aus Speyers Partnerstadt Chartres der neuen Seifert-Orgel
seine Aufwartung. Ein rein französisches Programm mit Werken von
Alain, Vierne, Dupré sowie einer Improvisation garantieren ein
abwechslungsreiches Hörvergnügen.
Guy Bovet (Neuchatel/Schweiz) sorgt am 27. November für einen
fulminanten Abschluss der diesjährigen Orgelkonzertreihe. Der
Interpret, der schon häufig als Solist und Juror des
Orgelwettbewerbs in Speyer zu Gast war, lässt die beiden Orgeln in
seiner Komposition - den „13 Tangos Ecclesiasticos“ - in wahrstem
Sinne des Wortes tanzen.
Alle Konzerte, zu denen ein Unkostenbeitrag von acht Euro
(ermäßigt fünf Euro) erhoben wird, beginnen um 20 Uhr. Karten gibt
es nur an der Abendkasse (ab 19.30 Uhr), mit Ausnahme des Konzerts
am 25. September, das im Rahmen der „Internationalen Musiktage Dom
zu Speyer“ stattfindet. Ein anspruchsvoll gestaltetes
Gesamtprogramm für die ganze Konzertreihe liegt an der Abendkasse
aus. Am Tag der Orgelweihe selbst wird kein Eintritt erhoben. --
Bischöfliches Ordinariat Speyer Pressestelle
18.04.2011